Hunderte Menschen sind am Montag in Leipzig auf die Straße gegangen, um ein Zeichen für Demokratie und Menschenrechte zu setzen. Nach vorläufigen Schätzungen der Polizei seien am Abend rund 1500 Menschen erschienen, sagte ein Polizeisprecher auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Zu der Veranstaltung hatten verschiedene Vereine, Parteien, Organisationen und Firmen sowie der Prinz-zu-Leipzig-Sänger Sebastian Krumbiegel aufgerufen. Die Kundgebung sei friedlich verlaufen, hieß es.
Die Demonstranten breiteten sich entlang des Innenstadtrings der Messestadt aus, von unten strahlend weiße Regenschirme. Nach Angaben der Organisatoren erwarten sie Tausende von Teilnehmern.
In den vergangenen Monaten kam es vor allem in ostdeutschen Städten häufig zu Protesten gegen Maßnahmen während der Pandemie oder die Politik nach Russlands Angriffskrieg in der Ukraine – einschließlich des Leipziger Innenstadtrings. An dem Montagsspaziergang nahmen auch Mitglieder rechtsextremer Gruppen teil. Auch linksradikale Gruppen haben zu Protesten aufgerufen. Bei Veranstaltungen kommt es immer wieder zu Ausschreitungen.
Mit der Veranstaltung am 30. Januar knüpfen die Veranstalter in Leipzig an das historische Ereignis an. An diesem Tag im Jahr 1933 ergriffen die Nationalsozialisten die Macht in Deutschland. Während der DDR 1989 protestierten jeden Montag viele Menschen am Ring gegen das SED-Regime. Wenige Wochen nach der größten Montagsdemonstration in Leipzig am 9. Oktober fiel die Mauer.