Die Höhlenrettung kommt dann zum Zug, wenn Menschen aus extremen Verhältnissen in Höhlen gerettet werden müssen. Ein Bild davon, wie Hilfe im Ernstfall aussehen könnte, machen sich Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) und Innenminister Thomas Strobl (CDU) heute in der Wimsener Höhle in Hayingen. Dazu ist eine Demonstration der Helfer und Experten in der Höhle geplant, zu der die Politiker in einem Boot sitzend gebracht werden.
Laut dem Innenministerium sind die Höhlenrettung des Malteser Hilfsdienstes e.V. und die Höhlenrettung Baden-Württemberg e.V. seit dem 1. November 2019 Teil des Bevölkerungsschutzes. Neben Spezialisten für den Brandschutz, für die Technische Hilfe, dem Sanitätsdienst und der Betreuung von Menschen sowie den bisher schon tätigen Spezialisten in der Bergrettung, der Wasserrettung und beim Retten mit Hunden wirken nun auch die ehrenamtlichen Helfer der Höhlenrettung mit.
Die Wimsener Höhle im Kreis Reutlingen ist auch unter der Bezeichnung «Friedrichshöhle» bekannt, denn sie ist nach dem Kurfürsten Friedrich von Württemberg benannt. Mit dem Boot, das auf dem acht Grad kalten Wasser fährt, geht es rund 70 Meter in die Höhle hinein. Dann versperrt die Decke den Weg. Sie ist bei Ausflüglern ein beliebtes Ziel.
In Baden Württemberg gibt es weit mehr als 3000 Höhlen. Sie liegen größtenteils in Karstgebieten wie der Schwäbischen Alb oder der Hohenloher Ebene zwischen Heilbronn, Crailsheim und Tauberbischofsheim. Auch im oberen Neckartal, dem Dinkelberg im Südschwarzwald und dem Hegau existieren Höhlensysteme. Dazu gibt es im Schwarzwald eine große Anzahl aufgelassener, alter Bergwerke.