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Höhere Zinsen für Altersvorsorgesparer

Ein jahrelanger Abwärtstrend ist vorbei: Im Jahr 2024 könnten die Prämien in der Lebensversicherung wieder auf breiter Front steigen. Verbraucherschützer könnten sich allerdings mehr wünschen.

„Trending Up“ – Die Prämien für Lebensversicherungen könnten auf breiter Front wieder steigen. Foto.aussiedlerbote.de
„Trending Up“ – Die Prämien für Lebensversicherungen könnten auf breiter Front wieder steigen. Foto.aussiedlerbote.de

Versicherungen - Höhere Zinsen für Altersvorsorgesparer

Nach Jahren der Stagnation können Rentensparer mit höheren Zinssätzen für Lebensversicherungen rechnen. „Der Trend ist steigend. Viele Anbieter gehen diesen Schritt“, sagte Lars Heermann von der Ratingagentur Assekurata.

Erste Versicherer, darunter Branchenprimus Allianz Leben, haben für das kommende Jahr bereits die laufenden Tarife erhöht. „Die Zinsen sind zurück. Davon profitieren alle Angebote“, sagte Vorstand Volker Priebe. Allerdings sehen Verbraucherschützer „Luft nach oben“.

„klares Signal“

Der Versicherungsexperte Herman geht davon aus, dass die aktuellen Zinssätze für traditionelle private Rentenpläne von garantierten Zinsen und Gewinnbeteiligungssätzen auf durchschnittlich etwa 2,45 % steigen werden, verglichen mit 2,2 % in diesem Jahr. „Das ist ein klares Signal nach einem eher zaghaften Aufwärtstrend in diesem Jahr“, sagte der Experte. Für Produkte mit reduzierten Garantien könnten die aktuellen Sätze auf 2,5 % steigen.

Lars Gatschke vom Verbraucherzentrale Bundesverband meint: „Es gibt noch Luft nach oben. Momentan bekommt man pro Tag mehr als eine Gewinnbeteiligung.“ Ein wichtiger Grund dafür, dass es nicht so schnell vorangeht, ist seiner Ansicht nach der Kapitalpuffer – Technisch gesehen handelt es sich dabei um zusätzliche Zinsreserven.

Lebensversicherer müssen in Zeiten niedriger Zinsen Puffer aufbauen, um hohe Zusagen von bis zu 4 % auf ältere Verträge abzusichern. Dieses Geld kann nicht an Kunden verteilt werden. „Die Auflösung zusätzlicher Zinsrücklagen hat einen größeren Vorteil, wenn diese schneller aufgelöst werden kann. Kunden können davon im Sinne einer Gewinnbeteiligung profitieren“, sagte Garchik.

langer Prozess

Der aktuelle Zinsanstieg sei ein sehr langer Prozess, glaubt Experte Herman. „Versicherer können ihre langfristigen Anlagen nicht von heute auf morgen revolutionieren.“ Ein großer Teil der Mittel der Versicherungsunternehmen wurde in den letzten Jahren in relativ niedrig verzinsliche Anleihen mit gutem Rating und längeren Laufzeiten investiert. Ihr Marktwert ist gesunken, da die Zinsen stark gestiegen sind.

Dadurch entsteht eine implizite Belastung der Bilanz. Wenn eine Versicherungsgesellschaft ein Wertpapier vor Fälligkeit verkaufen muss, verliert sie Geld. Herman hält die Wahrscheinlichkeit eines massiven Verlustverkaufs für sehr gering. Allerdings zwingen versteckte Belastungen die Unternehmen zur Vorsicht.

Der laufende Zins setzt sich zusammen aus einer Überschussbeteiligung (einem Betrag, der von der Versicherungsgesellschaft auf der Grundlage der wirtschaftlichen Lage und des Erfolgs der Anlagestrategie festgelegt wird) und dem von der Bundeskasse festgelegten maximalen technischen Zinssatz (auch Garantiezinssatz genannt). Zinsrate. Die laufenden Zinsen beziehen sich nur auf den Sparanteil nach Abzug von Abschluss- und Vertriebsgebühren usw. Darüber hinaus gibt es am Ende der Vertragslaufzeit einen endgültigen Überschuss.

Es wird empfohlen, den Höchstzinssatz zu erhöhen

Die einflussreiche Aktuarvereinigung Deutschlands hat vorgeschlagen, den Spitzenzins ab 2025 zum ersten Mal seit Jahrzehnten von derzeit 0,25 % auf 1 % anzuheben. Die Änderungen gelten nur für neue Lebensversicherungsverträge, die kurz vor dem Abschluss stehen. Bei den alten Policen, die teilweise noch eine Rendite von 4 % abwerfen, hat sich daran nichts geändert.

Der technische Höchstsatz soll verhindern, dass Unternehmen zu viele Garantien übernehmen. Sie können weniger anbieten, aber nicht mehr. Aufgrund sinkender Zinsen bieten die meisten Lebensversicherer im Neugeschäft jedoch nur noch Produkte mit reduzierten Garantien an.

Ein Aktuar ist ein Aktuar, der Wahrscheinlichkeitstheorie und statistische Methoden verwendet, um die finanzielle Unsicherheit von Versicherungsunternehmen zu bewerten.

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Quelle: www.stern.de

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