Um überfüllte Kinderkliniken und Kliniken zu entlasten, hat Bremen am Dienstag eine Kinderambulanz in der Innenstadt eröffnet. Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard (Linke) sagte, Kinder und Jugendliche mit Atemwegsinfektionen, Durchfall, Erbrechen oder Hautausschlägen könnten ambulant behandelt werden, wenn sie kurzfristig keinen Termin beim Kinderarzt vereinbaren könnten. Die Senatorin sagte, ihr sei kein anderes Bundesland mit ähnlichen Einrichtungen bekannt.
Zwei Kinderärzte können vor Ort täglich bis zu 60 kleine Patienten behandeln, sagt medizinischer Organisator Kay Bultmann. Zwei weitere Kinderärzte und Fachärzte nahmen Anrufe von Eltern im Callcenter entgegen. Bis zu 120 Mütter und Väter können sich so täglich beraten lassen.
Die Kinderklinik ist ein Pilotprogramm, das “aus der Not geboren wurde”, sagte Bernhard. Die Anlage wird noch bis zum 17. März betrieben, wofür das Land bis zu 500.000 Euro fördert. Raumnutzung im Impfzentrum Bremen.
Bernhard Rocher von der Kassenärztlichen Vereinigung Bremen teilte mit, dass Ende November ein Kinderarzt in Bremen aufgrund der Infektionslage eine Kündigung geschrieben habe. Der Kinder- und Jugendversorgungsnotstand wurde ausgerufen. Innerhalb kurzer Zeit entstanden neben Hilfsorganisationen und Krankenkassen auch Ambulanzen.