Uli Hoeneß sieht Deutschland nach Diskussionen vor und während der umstrittenen WM in Katar als „großen Verlierer“. Der Ehrenvorsitzende des FC Bayern München sagte am Sonntag im „Doppelpass“ von Sport1, dass die Bundesrepublik „noch nie ein so schlechtes Image“ hatte wie diese WM. Das Verhalten von Bundesinnenministerin Nancy Faeser in der „One Love“-Debatte macht sich „nur lächerlich“.
Der 71-Jährige verwies auf Berichte und Diskussionen über die Menschenrechtslage im WM-Gastgeberland. “Wir Deutschen glauben, dass wir alleine die Welt verändern können, und das ist das Problem. Leider geht das nicht.” Diese Dinge müssten gesagt werden, aber es sei auch unmöglich, “diese WM nur dazu zu nutzen, darüber zu reden”. Die Finalrunde bietet tolle sportliche Unterhaltung. „Ich kann mir vorstellen, was in Argentinien passiert ist“, sagte Hoeneß mit Blick auf die Weltmeister-Nation.
In Deutschland war die Berichterstattung über Katar kritischer als in anderen teilnehmenden Ländern. Zudem wurde die Kapitänsbinde „One Love“ von der FIFA verboten, die für Vielfalt und gegen Diskriminierung stehen sollte. Während der WM wollten viele europäische Länder die Kapitänsbinde auf dem Spielfeld zeigen. Im Eröffnungsspiel Deutschlands gegen Japan wurde Feisel auf der Tribüne bandagiert. Nach der WM verteidigten SPD-Politiker ihr Vorgehen mit der Begründung, es sei eine besondere Kritik am FIFA-Verbot.