- Heute sehen viele Unternehmen Generation Z als eine Generation, die zu hohe Gehälter verlangt.
In zahlreichen Branchen ist der Mangel an Arbeitskräften seit langem ein erhebliches Problem. Unternehmen kämpfen erbittert um frisches Talent, das aus Ausbildungsprogrammen kommt und auf den Arbeitsmarkt tritt, während Babyboomer allmählich in Rente gehen. Laut HR-Expertin Eva Stock "werden diejenigen, die sich jetzt nicht auf die Generation Z verlassen, bald ein Arbeitskräftemangel in ihrem Unternehmen haben."
Die Generation Z, geboren zwischen Mitte der 1990er Jahre und 2010, ist die erste Generation, die ihr ganzes Leben im digitalen Zeitalter verbracht hat. Eine Umfrage von Job Teaser und EDHEC Business School zeigt, dass viele aus dieser Generation spezifische Karriereziele und Vorlieben beim Einstellungsprozess haben. Allerdings stoßen Personalabteilungen oft auf Schwierigkeiten bei der Suche nach geeigneten Kandidaten, vor allem wegen unpassender Gehaltserwartungen.
Laut der Umfrage hatten über ein Drittel der HR-Profis in den letzten drei Jahren mehr Schwierigkeiten bei der Rekrutierung junger Talente. Die größten Nachteile waren der Mangel an qualifizierten Kandidaten (55%) und unrealistische Gehaltserwartungen (46%). Mangelnde Anpassungsfähigkeit (40%) und mangelnde Erfahrung (36%) sind ebenfalls problematisch.
Trotz der Herausforderungen sind junge Fachkräfte für das langfristige Wachstum eines Unternehmens von entscheidender Bedeutung. Fast alle HR-Manager halten es für sehr oder ebenso wichtig, sie in diesem Jahr einzustellen wie im letzten Jahr, obwohl begrenzte finanzielle Ressourcen nicht immer übereinstimmen. Wie Stock von der Tech-Agentur Comspace betont, mögen erfahrene Fachkräfte auf den ersten Blick die bessere Wahl sein, aber junge Talente sind entscheidend für den langfristigen Erfolg.
Um sie anzuziehen, sollten Unternehmen den Gehaltsbetrag in Stellenanzeigen hervorheben (49%) und einen schnellen Einstellungsprozess mit minimalen Vorstellungsgesprächen anstreben (43%), wie die Umfrageergebnisse zeigen. Diese Aspekte waren besonders bei Personen im Alter von 18 bis 30 Jahren ansprechend.
Auf der anderen Seite nannten fast die Hälfte der Befragten den Mangel an Nähe zum Einstellungs-Team und den Mangel an Gehaltstransparenz als Gründe für den Abbruch des Bewerbungsprozesses. Ein verlängertes Entscheidungsverfahren des Unternehmens wurde ebenfalls negativ wahrgenommen. In den Augen junger Bewerber sollte der Bewerbungsprozess nicht länger als 20 Tage dauern.
Mehr als die Hälfte der HR-Manager gab zu, Bewerber "ghosting" - also das Abbrechen des Kontakts während des Bewerbungsprozesses. Unter Studenten und jungen Fachkräften lag diese Quote sogar bei drei Viertel. Negative Erfahrungen im Bewerbungsprozess können für Unternehmen schädliche Folgen haben: 69% der jungen Bewerber mit negativen Erfahrungen gaben an, dass das Ansehen des Unternehmens in ihren Augen gelitten hat.
Insgesamt nahmen rund 2000 Menschen in Deutschland an der Umfrage im Mai und Juni 2024 teil. Rund 1200 der Teilnehmer waren 18-30-jährige Studenten und junge Fachkräfte, während mehr als 700 HR-Manager aus Unternehmen mit mindestens zehn Mitarbeitern waren. Die Stichprobe war vielfältig und repräsentierte die Geschlechter- und regionale Verteilung der Bevölkerung sowie die Unternehmensgröße.
Die Umfrage ergab, dass junge Bewerber klare Erwartungen an ihre Karriere haben: etwa drei Viertel kennen ihre Vorlieben, Stärken und Schwächen sowie die Branche, in der sie arbeiten möchten. Rund 70% kennen auch die Karrierechancen in ihrer Wunschposition.
Allerdings sahen junge Befragte das Schätzen ihrer erwarteten Gehaltsforderung als ihre größte Herausforderung an: 41% der Schüler und 34% der Universitätsabsolventen hatten keine Gehaltserwartungen.
Mehr als 60% konnten ihre Bewerbung, ihren Lebenslauf und ihre Zeugnisse für Personalvermittler ansprechend gestalten. Sie verwenden auch künstliche Intelligenz dafür. Fast die Hälfte sagte, dass sie künstliche Intelligenz zur Erstellung oder Verbesserung von Bewerbungsunterlagen verwenden, und über 40% verwenden sie zur Zusammenstellung wichtiger Interviewfragen.
Nur ein geringer Prozentsatz von Stellenanzeigen entspricht den Vorlieben der Generation Z
Personalleiter integrieren zunehmend künstliche Intelligenz in ihre Prozesse. 60% verwenden künstliche Intelligenz für E-Mail-Antworten, 50% für die Überprüfung von Bewerbungen und 42% für die Vorbereitung auf Vorstellungsgespräche.
Allerdings passen nur 22% der HR-Manager ihre Stellenanzeigen speziell an die Generation Z an, zum Beispiel indem sie die Sprache an die junge Zielgruppe anpassen. Christian Stefan Braun von der Versicherung Ergo im Zusammenhang mit der Studie sagte: "Stellenanzeigen sollten daher knapp und auf die Interessen und Werte der Zielgruppe zugeschnitten sein."
Die Umfrage von Job Teaser und EDHEC Business School ergab, dass über ein Drittel der HR-Profis in den letzten drei Jahren mehr Schwierigkeiten bei der Rekrutierung junger Talente hatte, vor allem wegen unpassender Gehaltserwartungen. Trotz dieser Herausforderungen müssen viele Unternehmen ihre Stellenanzeigen an die Generation Z anpassen, da currently only 22% do, according to insurer Ergo's Christian Stefan Braun.