Telemedizin könnte laut Experten erhebliche Vorteile für Patienten mit fortgeschrittener Herzinsuffizienz bieten. „Das Telemonitoring hat für diese Patienten im Südwesten einen echten Unterschied gemacht”, sagte Ralph Bosch, Präsident des Verbandes niedergelassener Kardiologen, in einer Erklärung der Techniker Krankenkasse (TK). „Außerdem kann die Zahl der ungeplanten Krankenhauseinweisungen für Herzpatienten sinken reduziert.” Laut Ärzten ist Herzinsuffizienz der häufigste Grund für Krankenhauseinweisungen. Etwa jeder vierte Patient wurde innerhalb von 30 Tagen nach der Entlassung erneut behandelt.
Durch Fernüberwachung werden medizinische Daten wie Blutdruck, Atemfrequenz und Herzrhythmus von einer gesetzlich krankenversicherten Person kontinuierlich an eines der acht zertifizierten telemedizinischen Zentren des Patienten übermittelt, in dem das Herzleiden beheimatet ist Spezialisten überwachen und werten die Daten aus. Bei Auffälligkeiten wird die für die Behandlung vor Ort zuständige medizinische Einrichtung benachrichtigt. Das können Kardiologen, aber auch Haus- oder Kinderärzte sein. „Die Fernüberwachung stellt sicher, dass sofort medizinische Maßnahmen eingeleitet werden, wenn sich die Gesundheitslage verschlechtert“, erklärt TK-Landesleiterin Nadia Mussa.
Diese Zentren prüfen nicht nur die aktuellen medizinischen Daten, sondern lassen sich von den behandelnden Ärzten auch dienstärztliche Behandlungsempfehlungen geben. Im ersten Quartal 2022 erhielten mehr als 250 Southwest-Patienten auf diese Weise Telemedizindienste.
TK-Geschäftsführer Mussa erhofft sich von dem neuen Angebot Signale für den Einsatz digitaler Instrumente in anderen medizinischen Bereichen