Haseloff unterstützt Reform der Schuldenbremse
Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Rainer Haseloff hält eine Reform der Schuldenbremse für notwendig. „Die Schuldenbremse muss fortbestehen“, sagte der CDU-Politiker dem Stern. „Aber für künftige, sehr wichtige Investitionen in Wirtschaft, Technologie und Wissenschaft müssen rechtsstaatliche Wege gefunden werden, diese zu realisieren.“
Die im Grundgesetz vorgesehene Schuldenbremse sieht einen eingeschränkten Zugang des Bundes zu Krediten vor. Ausnahmen sind bei Naturkatastrophen und außergewöhnlichen Notfällen, wie zuletzt aufgrund der Coronavirus-Pandemie und dem Krieg in der Ukraine, zulässig.
Die Reform der Schuldenbremse steht derzeit nicht auf der Agenda der Ampel-Bundesregierung. „Im Moment ist das keine Option“, sagte Regierungssprecher Steffen Herbestreit am Freitag in Berlin. Nach dem Haushaltsurteil des Bundesverfassungsgerichts gibt es innerhalb der Ampel-Union auf Bundesebene unterschiedliche Positionen zur Schuldenbremse. Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) lehnte eine Lockerungspolitik ausdrücklich ab, Grüne und Sozialdemokraten wollten über die Zukunft der Schuldenbremse sprechen. Thorsten Frei, Geschäftsführer des Lega-Fraktionsparlaments, hat sich gegen Änderungen der Schuldenbremse ausgesprochen.
Hintergrund ist der Karlsruher Haushaltsbeschluss zu Mitteln, die als Corona-Kredite bewilligt wurden, dann aber für Klimaschutz und wirtschaftliche Modernisierung eingesetzt werden sollten. Gleichzeitig entschieden die Richter, dass der Staat Notkredite nicht für künftige Jahre reservieren könne. Dadurch stehen bei künftigen Projekten weitere Milliarden auf dem Spiel.
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Quelle: www.dpa.com