Bundeswirtschaftsminister Robert Harbeck sieht nach wie vor große Chancen, dass der schwedische Batteriehersteller Northvolt ein Werk in Schleswig-Holstein baut. Der Grünen-Politiker sagte am Donnerstag, dass Northvolt vor einer zweitägigen Reise nach Schweden in ganz Europa nach einem Standort gesucht und sich „im Wesentlichen“ für Hyde entschieden habe, hauptsächlich wegen des dortigen Überflusses an erneuerbarer Energie. Der US-amerikanische „Inflation Reduction Act“, die Formel lautet, dass Autos in den USA produziert werden müssen, und wenn sie in den USA Subventionen erhalten, wurde diese „Grundentscheidung“ wieder geöffnet.
Harbeck sprach von seinem engen Kontakt zu Northvolt. Am Freitag will er eines der Forschungslabore des Unternehmens besuchen, wo er Northvolt-Chef Peter Carlson treffen wird. Habeck sagte, er glaube, dass Northvolt immer noch offen für Heides Standort sei. Northvolt könnte dort eine Batteriefabrik bauen. Die Entscheidung fällt im ersten Quartal. Harbeck sagte, er wolle in Schweden noch einmal für die Eignung und Bedeutung des Standorts Heide werben – „und was Deutschland bereit ist zu tun, um dies zu ermöglichen“.
Zur Frage möglicher Industriestromtarife in Deutschland und Europa sagte Habeck, dass die Möglichkeit der Stromvergünstigung bzw. des Stromzugangs für Unternehmen beihilferechtlich genehmigt werden müssten. Es war das fehlende Stück im Paket der Europäischen Kommission für das US-Förderprogramm, dem Lower Inflation Act. Unternehmen wie Northvolt, die jetzt investieren, wollen wissen, welche Stromtarife sie in zwei oder drei Jahren bekommen. „Wir müssen dieses Jahr entscheiden, wie wir es machen werden, und dann nächstes Jahr oder das Jahr danach.“