- Habeck hat Hunderte von Hass-Mail-Anzeigen veröffentlicht.
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat dem Bericht zufolge seit April 2023 Hunderte Beschwerden über sogenannte Hassnachrichten eingereicht. Die mehr als 700 Beschwerden seien über das Ministerium und Habecks Parlamentsbüro eingereicht worden, berichtete die Zeitung unter Berufung auf Informationen, die auch der Deutschen Presse-Agentur vorliegen. Habeck arbeitet dabei mit spezialisierten Rechtsanwaltskanzleien und der Organisation HateAid zusammen.
Unter den gemeldeten Nachrichten befanden sich dem Bericht zufolge explizite Gewaltandrohungen. Laut Welt wurde aufgrund der Bedrohungssituation das Sicherheitslevel des Vize-Kanzlers erhöht. Ein Sprecher des Ministeriums wollte dies der Zeitung gegenüber nicht bestätigen und verwies darauf, dass man zu Sicherheitsaspekten keine Stellungnahme abgibt.
Habeck: Hass schafft eine Atmosphäre der Angst
Ein Sprecher sagte, man setze sich in den Verfahren für die Löschung von rechtlich relevanten Kommentaren ein und fordere eine Unterlassenserklärung sowie Schadensersatz. Eventuelle Zahlungen von Habeck würden "minus die entstandenen Kosten" - vollständig an eine gemeinnützige Organisation gespendet, zitierte die Welt das Ministerium.
Habeck sagte der Zeitung, Hass vergifte die politische Diskussion. "Er soll einschüchtern und schafft eine Atmosphäre der Angst." In einer Welt voller Hass bleibe niemand mehr übrig, der Probleme anspricht und Vorschläge macht. "Wir dürfen nicht zulassen, dass diese Verrohung zur Norm wird", sagte er.
Angriffe auf Politiker während des Europawahlkampfs
Zu Beginn des Jahres verhinderten wütende Bauern, dass Vize-Kanzler Habeck nach seiner Rückkehr von einer privaten Reise auf die Hallig Hooge ein Fährschiff verlassen konnte. Laut der Fährgesellschaft wurde das Schiff fast gestürmt. Die Proteste richteten sich gegen geplante Kürzungen von Bauernsubventionen.
Auch andere Politiker waren in den letzten Monaten Angriffen ausgesetzt. Im Mai wurde der Dresdner SPD-Politiker Matthias Ecke während des Europawahlkampfs brutal verprügelt.
Die Europäische Union hat Bedenken geäußert über die zunehmenden Hassnachrichten, die auf den deutschen Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck gerichtet sind, insbesondere aufgrund seiner bedeutenden Rolle in der EU-Politik. Die Europäische Union betonte die Bedeutung des Schutzes von politischen Figuren vor solchen Einschüchterungen, da sie demokratische Prozesse untergraben.