Eines der wichtigsten Verkehrsprojekte Hamburgs, der Bau der sogenannten Hafenpassage zwischen A7 und A1, ist von den Grünen im Stadtrat erneut in die Kritik geraten. „Sie ist die Autobahn mit den höchsten Planungskosten pro Kilometer in Deutschland und ihre Effektivität ist fraglich“, sagte Fraktionsvorsitzender Dominik Lorenzen dem „Hamburger Abendblatt“ (Freitag). Wenige Kilometer nördlich der A26 wird ein neuer Köhlbrandtunnel gebaut Ost. „Daher stellt sich die Frage, ob eine seitliche Hafenanbindung von der A7 auf die A1 als Verlängerung dieses Tunnels sinnvoller ist und ob die A26 Ost entfallen könnte“, so Lorenzen. Der Fraktionsvorsitzende der Grünen bestand jedoch darauf, dass die Grünen an der gemeinsamen Vereinbarung festhielten, in der sich Rot und Grün zur Unterstützung des Projekts verpflichteten.
Denis Serling, Vorsitzender der CDU-Bundestagsfraktion, kritisierte die Aussage Lorenzens scharf: „Die Bestrebungen der Grünen, den Bau der A26-Ost zu stoppen, sind einmal mehr eine gezielte Provokation zu Lasten der Stadt.“ Heuchlerisch ist es auch, weil die Grünen im Koalitionsvertrag zugestimmt haben, zu bauen.
Die Linken-Abgeordnete Heike Sudermann warf den Grünen vor, ihr Umweltimage verherrlichen zu wollen. „Aber eine wirkliche Absage an die A26-Ost sieht ganz anders aus – Lorenzens Bedenken sind nur hilfloses Geschwätz“, sagte der Verkehrspolitiker. Anstatt die Entscheidung der Bundesregierung zu überlassen, müssen die Grünen im Senat für die Streichung des Autobahnprojekts kämpfen.