Greenpeace-Aktivisten kletterten am Donnerstag auf das Dach der Uniper-Zentrale in Düsseldorf, um gegen ein umstrittenes Gasförderprojekt vor der Westküste Australiens zu protestieren. Sie entfalteten an der Vorderseite des Gebäudes ein 150 Quadratmeter großes Banner mit den Slogans „Gasvernichtung“ und „Keine neuen Gase“. 40 Aktivisten hätten am Eingang zum Hauptsitz des Energiekonzerns Protestplakate angebracht, im Inneren seien Uniper-Flaggen ausgetauscht worden, sagte ein Sprecher der Umweltgruppe.
Die Aktion zielt auf ein großes Gasproduktionsprojekt ab, das der Uniper-Partner Woodside an der Westküste Australiens baut. Laut Greenpeace bedroht die geplante Gasförderung einzigartige Meeresschutzgebiete, insbesondere für Wale und Meeresschildkröten. Unterschallkanonen erzeugen extrem lauten Unterwasserlärm, der eine große Gefahr für Wale darstellt – die Schall und Sonar zur Navigation, Kommunikation und Nahrungssuche nutzen. Ein Gerichtsurteil hat diese seismischen Tests nun vorübergehend gestoppt. Andere Arbeiten schreiten jedoch noch voran: Tage nachdem Woodside damit begonnen hatte, den Pipeline-Graben auf dem Meeresboden auszuheben, traf ein Arbeitsboot einen kleinen Wal.
Deutsche Steuern bilden die finanzielle Grundlage dieser Arbeit. Greenpeace sagte: „Zusammen mit RWE sind Uniper und der Bund die Hauptabnehmer dieses schmutzigen Gases.“ Uniper wurde letztes Jahr verstaatlicht, um einen bevorstehenden Zusammenbruch zu verhindern. Greenpeace fordert, dass Uniper den Vertrag mit Woodside aufkündigt.
Uniper-Finanzvorstand Jutta Dönges verteidigte die Partnerschaft mit Woodside auf der Hauptversammlung des Unternehmens. Sie sagte, die australischen Behörden hätten das Projekt geprüft und es unter Auflagen genehmigt. „Wir nehmen darüber hinausgehende Einwände und Bedenken sehr ernst und diskutieren diese Themen regelmäßig mit NGOs und im Rahmen unseres Engagements mit Woodside-Experten.“