Wie geht es weiter in der Region rund um den Tagebau Lützerath? Planer haben nun ihre Ideen dafür vorgestellt, wie die Region künftig aussehen könnte. Jetzt sind die Bürger am Zug.

Die Stadt Erkel­enz will Visio­nen für die Zeit nach dem Braun­koh­le­ta­ge­bau ent­wi­ckeln. Am Don­ners­tag­abend star­te­te die 47 000-Ein­woh­ner-Stadt eine Online-Bür­ger­be­tei­li­gung. Sechs Wochen lang bis Mit­te März kön­nen die Bür­ger meh­re­re Sze­na­ri­en bewer­ten und eige­ne Visio­nen entwickeln.

Durch das auf 2030 vor­ge­zo­ge­ne Ende der Braun­koh­le­för­de­rung blei­ben fünf Dör­fer zwi­schen dem Stadt­kern von Erkel­enz und dem Tage­bau Garz­wei­ler erhal­ten. Anschlie­ßend sol­len die Vor­stel­lun­gen der Bür­ger aus­ge­wer­tet wer­den, zur Jah­res­mit­te will die Stadt dann beschlie­ßen, wie eine Zukunfts­vi­si­on aus­se­hen könnte.

Aus den Dör­fern, um die es geht, sind schon 90 Pro­zent der ursprüng­li­chen Bewoh­ner weg­ge­zo­gen, die meis­ten Häu­ser ste­hen leer. Sie gehö­ren über­wie­gend dem Ener­gie­kon­zern RWE. Von den ursprüng­lich 1500 Bewoh­nern sind noch 200 ver­blie­ben. Hin­zu kom­men der­zeit 300 Geflüch­te­te aus der Ukrai­ne, die in Häu­sern leben. Anfang Janu­ar war die Ort­schaft Lüt­zer­ath geräumt wor­den, die eben­falls zu Erkel­enz gehört.

Nach Anga­ben von Bür­ger­meis­ter Ste­phan Muckel (CDU) ist das zu gestal­ten­de Gebiet 20 Qua­drat­ki­lo­me­ter groß. Es gehe dar­um, Ideen und Visio­nen zu ent­wi­ckeln. Kon­kre­te Plä­ne dafür gebe es noch nicht, sag­te Muckel vor mehr als 200 Bür­gern, die am Don­ners­tag­abend zur Prä­sen­ta­ti­on eines Köl­ner Pla­nungs­bü­ros in die Stadt­hal­le gekom­men waren. «Wir sind froh, dass eine so gro­ße Flä­che unse­res Stadt­ge­biets erhal­ten bleibt.»

Die Zukunfts­mo­del­le bezie­hen in unter­schied­li­chem Aus­maß die bestehen­de Bebau­ung in den Dör­fern ein. «Land der Alleen» etwa greift die vie­len, von Bäu­men gesäum­ten Stra­ßen in dem Gebiet auf — umge­ben von Wander‑, Reit- und Fahr­rad­we­gen wür­den in die­sem Modell die Dorf­flä­chen alle­samt erhal­ten bleiben.

Die Zukunfts­vi­si­on «Gol­de­ne Äcker» setzt auf eine groß­flä­chi­ge land­wirt­schaft­li­che Nut­zung der Regi­on. Das Wege­sys­tem wür­de vor allem für Agrar-Zwe­cke genutzt. In den Dör­fern wür­den die his­to­risch gepräg­ten Gebäu­de, Stra­ßen und Plät­ze erhal­ten, ande­re Tei­le zurück­ge­baut und für land­wirt­schaft­li­che Nut­zung zur Ver­fü­gung gestellt.

Das drit­te Zukunfts­mo­dell heißt «Neu­stadt am See». Dabei könn­ten die Dör­fer Ker­ne einer neu­en Stadt wer­den. In der Visi­on spielt der See eine Rol­le, der in dem gro­ßen Tage­bau­loch in meh­re­ren Jahr­zehn­ten ent­ste­hen soll.

Anfang März ist noch eine Betei­li­gung spe­zi­ell für die Umsied­ler und die ver­blie­be­nen Bewoh­ner der Dör­fer geplant. Die klei­nen Ort­schaf­ten sind durch­aus ver­schie­den. Key­en­berg etwa ver­fügt über ein klei­nes Zen­trum mit Kir­che und Gehöf­ten. Ande­re Dör­fer sind Straßendörfer.

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