MV-Werften

Ob die ehe­ma­li­gen Zulie­fe­rer der insol­ven­ten MV-Werf­ten-Grup­pe einen finan­zi­el­len Scha­den davon­tra­gen, hängt laut dem Insol­venz­ver­wal­ter vor allem von der Art der For­de­run­gen ab. «Ich gehe jedoch davon aus, dass offe­ne For­de­run­gen bei Antrag­stel­lung allen­falls im hohen ein­stel­li­gen bzw. nied­ri­gen zwei­stel­li­gen Mil­lio­nen­be­reich bestan­den», sag­te Insol­venz­ver­wal­ter Chris­toph Mor­gen am Don­ners­tag in Wis­mar. Dar­über hin­aus­ge­hen­de Beträ­ge bezie­hen sich dem­nach auf angeb­li­che Scha­den­er­satz­an­sprü­che, die bis­lang wei­test­ge­hend bestrit­ten sei­en. Die «Schwe­ri­ner Volks­zei­tung» hat­te zuvor dar­über berichtet.

Bei der Fra­ge, ob ein Zulie­fe­rer sei­ne geleis­te­te Arbeit trotz Insol­venz noch bezahlt bekommt, ent­schei­det den Anga­ben nach die Gläu­bi­ger-Rei­hen­fol­ge. Wer bei­spiels­wei­se Ein­rich­tung für das Kreuz­fahrt­schiff «Glo­bal One» gelie­fert hat, die noch nicht ein­ge­baut wur­de, der hat Anspruch auf Rück­ga­be der Pro­duk­te. Wer hin­ge­gen Dienst­leis­tun­gen wie Elek­tri­ker-Arbei­ten aus­ge­führt hat — des­sen Rech­nung aber noch offen ist — der könn­te unter Umstän­den leer aus­ge­hen. Hier ent­schei­det, wie viel Geld noch übrig ist, nach­dem vor allem die­je­ni­gen aus­ge­zahlt wur­den, die den Schiff­bau in Wis­mar finan­zi­ell abge­si­chert hat­ten: Hier­zu gehört auch das Land Mecklenburg-Vorpommern.

Mor­gen rech­net damit, dass das Ver­fah­ren für die acht Gesell­schaf­ten der zu Beginn des Jah­res 2022 plei­te gegan­ge­nen MV-Werf­ten-Grup­pe noch Jah­re dau­ern kann. Erst am Ende kön­ne dann eine Bilanz gezo­gen werden.

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Titelbild: Bernd Wüstneck/dpa

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