Nach den Störgeräuschen rund um seinen Wechsel zu Bayer Leverkusen könnte die Rückkehr von Fußballprofi Jonas Hofmann mit seinem neuen Team ins Stadion von Borussia Mönchengladbach ungemütlich werden. «Der Wechsel von Jonas Hofmann kam für alle sehr überraschend. Das hat ein Geschmäckle. Es wirkt auf uns, als dass Jonas Hofmann zu seinen Gunsten gepokert hat», sagte Michael Weigand, Sprecher des Supporters Clubs beim Fanprojekt Mönchengladbach, der Deutschen Presse-Agentur.
Hofmann hatte vor der Saison eine Ausstiegsklausel in seinem Vertrag für den Wechsel nach Leverkusen für zehn Millionen Euro genutzt. Unter anderem Gladbachs Sportchef Roland Virkus war das übel aufgestoßen. «Es kommt auf die Art und Weise an. Jonas hat uns zugesagt und einen Tag später wieder abgesagt», hatte Virkus erst in der vergangenen Woche bei einer Talk-Veranstaltung der «Rheinischen Post» gesagt. «Aber wir wünschen Jonas alles Gute und freuen uns auf das erste Heimspiel.»
Vor der Bundesliga-Partie an diesem Samstag (18.30 Uhr/Sky) soll Hofmann im Borussia-Park verabschiedet werden. «Wenn man sich anschaut, welche Unmutsbekundungen es am Ende der letzten Saison gab, ist es eine mutige Entscheidung, vor dem Spiel eine offizielle Verabschiedung zu machen», sagte Weigand. Kenntnis von geplanten Fan-Aktionen gegen Hofmann habe er aber nicht. In der vergangenen Spielzeit waren Stürmer Marcus Thuram und Linksverteidiger Ramy Bensebaini teils massiv ausgepfiffen worden, als ihr ablösefreier Abgang feststand.
Anders als womöglich bei Hofmann wird der Empfang für einen weiteren Ex-Gladbacher voraussichtlich deutlich freundlicher sein: Auch Mittelfeldspieler Granit Xhaka, der von 2012 bis 2016 in Gladbach spielte, ist jetzt für Bayer 04 aktiv. «Seinen Wechsel nach Leverkusen nimmt ihm grundsätzlich niemand übel», sagte Weigand. «Granit Xhaka hat zu uns noch eine große Verbindung – auch privat. Seine Frau kommt beispielsweise aus Mönchengladbach. Der Derby-Moment von 2015 hat sich zudem bei vielen Fans ins Gedächtnis eingebrannt, als Xhaka gegen Köln in der Nachspielzeit das Siegtor erzielt hat und dann über den ganzen Platz zur Fankurve gesprintet ist.»