Torgarant Serhou Guirassy erzielte einen Hattrick und verhalf Stuttgart zum nächsten Bundesliga-Sieg und verstärkte die Talsohle des FSV Mainz 05.
Der Angreifer war in hervorragender Form und erzielte beim Stand von 3:1 (0:0) (56. Minute/ 84 Minuten/ 90. + 7. Tor) seinen sechsten, siebten und achten Saisontreffer entschied über den Ausgang des Spiels, wobei es zu Beginn nur wenige Highlights zugunsten seines Vereins gab. Gilasi ist der erste Stürmer in der Geschichte eines deutschen Fußballvereins, der in seinen ersten vier Bundesligaspielen acht Tore erzielte, und ist derzeit der beste Angreifer der Liga.
Mainz, trainiert von Bo Svensson, zeigte vor 30.500 Zuschauern eine mittelmäßige Leistung und blieb Zweitletzter. Auch der Ausgleichstreffer von Leandro Barreiro (70.) reichte nicht. Dass es auch ohne große Szenen geht, bewies Stuttgart in dieser Saison erstmals: Die ersten drei Bundesligaspiele endeten 5:0, 1:5 und 5:0. Mainz steht vor einigen herausfordernden Wochen, vor allem angesichts der bevorstehenden Heimspiele gegen die Topklubs Bayer Leverkusen und Bayern.
Bei vielen anderen Bundesligisten hätten ein Unentschieden zum Auftakt und zwei schwere Auswärtsniederlagen für Ärger und Debatten gesorgt. Doch das ist bei Mainz nicht der Fall, wo Harmonie und Kontinuität – insbesondere auf der Trainerposition – sehr wichtig sind. „Wir sind ruhig, wir sind entspannt“, sagte Sportdirektor Martin Schmidt vor dem ersten Spiel nach der zweiwöchigen Länderspielpause.
Das Team scheint dasselbe zu tun. Cheftrainer Svensson musste aus gesundheitlichen Gründen mit den Verteidigern Andreas Hanche Olsen und Branimir Gruda lediglich zwei Spieler austauschen und vertraute auf die 0:4-Niederlage gegen Werder Bremen. Teambesetzung. Mainz erwischte bei schönem Spätsommerwetter einen noch besseren Start. Marco Richter, erstmals in der Startelf der Mainzer, hatte eine gute Chance, doch der wuchtige Schuss von Stuttgarts Torhüter Alexander Nübel ging über die Latte (9.).
Dann übernahm die formstarke deutsche Nationalmannschaft (VfB) die Kontrolle. Immer wieder ging es um den quirligen Enzo Milot, der zeitweise nur durch Fouls zu stoppen war. Milot stand in der Startaufstellung, weil sein Gegner, der südkoreanische Spieler Jung Woo-young, bei den Asienspielen abwesend war. Es war der 21-jährige Milo, der kurz vor der Halbzeit die beste Chance für die Schwaben herausspielte: Gilasi verfehlte eine Flanke auf Gilasi, der Nachschuss von Silas Katompa Mwenpa scheiterte. Und zurück.
Erst gegen Ende der zweiten Halbzeit wurde das Spiel spannender. Diesmal kam Girassi dem langen Pass von Valdemar Anton gerade noch rechtzeitig zuvor, vorbei an Robin Zentner, der über das Tor raste und in Führung ging. Mainz schien nun angespornt und steigerte sich deutlich – angespornt durch die eigenen Fans und Svenssons drei Auswechslungen.
Der erste Clown, Tom Cross, schoss auf den Torpfosten. Aymen Barkok erzielte dann von rechts den Ausgleich, und nach der Verlängerung traf Barrero von Karim Onisiwo mit einem kraftvollen Schuss aus der Mitte. Der letzte Punkt blieb jedoch Gilasi überlassen, der wieder einmal eine gute Leistung zeigte. Als der 27-Jährige erneut traf, konnte sich das ausverkaufte Publikum nicht mehr zurückhalten. Die Mainzer, inklusive Torwart Zentner, drängten mit aller Kraft nach vorne – und Girassi vollendete erneut einen späten Konter zum 1:3-Endstand.