Berlins Bürgermeisterin Franziska Giffey bestreitet die Einschätzung von CDU-Fraktionschef Friedrich Merz zu den Silvesterkrawallen. Es ist eine typische Idee, es geht um einige Leute, die hierher kommen und sich nicht an die Regeln halten. „Aber dem ist nicht so“, sagte Giffey am Mittwoch nach einem „Gipfel gegen Jugendgewalt“ im Berliner Roten Rathaus. „Die Jugendlichen, über die wir hier am meisten sprechen, sind Berliner Kinder, von denen einige Ausgrenzung erfahren haben, in einer sozialen Situation, in der sie außerhalb der Gemeinschaft wenig Chancen haben.
Merz wies am Dienstagabend in der ZDF-Sendung „Markus Lanz“ darauf hin, dass viele der Täter der Berliner Silvester-Krawalle einen Migrationshintergrund hätten. „Wir haben es mit einem echten Problem der mangelnden Inklusion junger Menschen zu tun.“
Es geht darum, konstruktiv darüber nachzudenken, was getan werden kann, sagte Giffey. „Was wirst du bis zum nächsten Silvester tun, damit du nicht wieder außer Kontrolle gerätst?“ Das sind tiefer gehende Fragen. Giffey wies darauf hin, dass jugendliche Straftäter oft selbst Opfer geworden seien. „Wir sprechen über schwierige Familienverhältnisse, wir sprechen über häusliche Gewalt, wir sprechen über Sexualverbrechen, sexuellen Missbrauch“, sagte sie. Es geht um die gefährlichsten Situationen, in denen Kinder und Jugendliche aufwachsen. “Das sind die Kinder und Jugendlichen hier im Heim. Und es ist unsere Aufgabe, uns um sie zu kümmern.”