Gesundheitsministerium verbietet Viehtransporte in 17 EU-Drittländern
Niedersachsen schränkt den Transport von Rindern in Nicht-EU-Länder strikt ein. Tierschutzverstöße sollen verhindert werden, teilte das Landwirtschaftsministerium Hannover am Samstag mit. Konkret wurde eine sogenannte „einstweilige Verfügung“ an die für die Freigabe der Sendung zuständigen Veterinärbehörden gerichtet. Darin wurden die Veterinärbehörden aufgefordert, Viehlieferungen in insgesamt 17 Länder, darunter Ägypten und Marokko, zu verbieten. Im Jahr 2022 entfiel der Großteil der aus Niedersachsen in Drittländer außerhalb der EU verschifften Zuchtrinder auf Ägypten (4.765 Stück) und Marokko (2.944 Stück).
Das Ministerium geht davon aus, dass Rinder in betroffenen Ländern früher oder später ohne Betäubung geschlachtet werden – unabhängig davon, ob sie tatsächlich zur Zucht bestimmt sind. Das Schlachten von Rindern ohne Betäubung verursache den Tieren oft auf lange Sicht starke Schmerzen und Leiden, heißt es in dem Bericht. In den jetzt gesetzlich festgelegten Staaten ist die Schlachtung ohne Betäubung die übliche Schlachtmethode.
Landwirtschaftsministerin Miriam Staudt sagte in einer Erklärung, dass die niedersächsischen Veterinärbehörden verpflichtet seien, Verstöße gegen Tierschutzgesetze zu verhindern. „Dies kann unter den oben beschriebenen Umständen nur durch ein Transportverbot erreicht werden. Die Veterinärbehörden haben keine milderen Mittel, um diesen drohenden Tierschutzverstößen vorzubeugen“, sagte der Grünen-Politiker.
Der Transport von Rindern in Drittländer außerhalb der EU steht seit langem im Fokus der Besorgnis. Niedersachsen war zuletzt einer der Hauptexporteure von Rindern in Drittländer.
Quelle: www.dpa.com