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Gesundheitsminister: MV „Drogentests“ werden Ende des Jahres beginnen

Kokain
Vom Zoll sichergestelltes Kokain auf der Spitze eines Taschenmessers.

Ab Ende dieses Jahres sollen Drogenkonsumenten in Mecklenburg-Vorpommern die Möglichkeit haben, ihre illegalen Substanzen in Rostock auf Inhaltsstoffe testen zu lassen. Das Gesundheitsministerium bereite derzeit die notwendigen Regelungen vor, sagte Gesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD) am Dienstag in Schwerin. Erst im Juni hatte der Bundestag entschieden, dass Kantone solche Demonstrationsprojekte zulassen können, wenn sie mit einer Risikobewertung und Gesundheitserziehung einhergehen.

Als Geschäftsführerin der Landeskoordinierungsstelle Sucht sagt Birgit Grämke, Rostock sei dazu bereits in der Lage, im Rahmen eines Bundesprojekts, das derzeit die Zusammensetzung neuer psychoaktiver Substanzen untersucht. Ansprechpartner ist die Kontaktfiliale der Caritas Rostock. Berichten zufolge sollen dort auch „Drogenkontrollen“ eingerichtet werden.

Drese sagte, sie könne sich auch einen mobilen Dienst vorstellen, der beispielsweise in den Ferien ein „Drogenscreening“ durchführe. Einige Verbraucher sagen, sie würden lieber die Finger von Medikamenten lassen, wenn sie wüssten, welche Inhaltsstoffe darin enthalten seien.

In Berlin ist es beispielsweise möglich, illegale Drogen auf ihre chemische Zusammensetzung zu testen, was schon seit längerem versucht wird. „Stresskontrollen retten Leben“, sagte Bundesdrogenbeauftragter Burkhard Brynat (SPD) im Juni.

Im Juni starb ein 13-jähriges Mädchen aus Altentreptow (Meck) nach einer Spritze. Offenbar eine extrem hohe Dosis der Ecstasy-Pille „Teal Punisher“ eingenommen. Zwei weitere Mädchen aus der Region Neubrandenburg mussten im Krankenhaus behandelt werden.

Eine aktuelle Abwasserstudie der Technischen Universität Dresden im Auftrag des NDR zeigt, dass der Konsum bestimmter illegaler Drogen auch in Mecklenburg-Vorpommern weit verbreitet ist. Städte wie Amsterdam oder Berlin. Die Analyse von Abwässern aus Rostock, Schwerin, Neubrandenburg und Greifswald ergab im Juni hohe Gehalte an Amphetamin (Speed), Ecstasy und Kokain. Innenminister Christian Pagel (SPD) sagte nach Bekanntgabe der Ergebnisse, dass ihn das Ausmaß überrascht habe.

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