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Für Kinder in Brandenburg Hospizarbeit wichtig

Kinderhospiz Pusteblume
Juliane Paulick sitzt neben ihrer Tochter Soé an einem Tisch im Kinderhospiz «Pusteblume».

Etwa 3000 Kinder in Brandenburg leiden an einer lebensverkürzenden Erkrankung. Das geht nach Angaben des Gesundheitsministeriums aus Daten der Koordinierungsstelle für Hospiz- und Palliativversorgung in Deutschland hervor. Dazu gehörten angeborene Fehlbildungen, Stoffwechselerkrankungen und bösartige Tumore, wie es vom Gesundheitsressort zum bundesweiten Tag der Kinderhospizarbeit an diesem Freitag heißt. Ins Leben gerufen wurde er vom Deutschen Kinderhospizverein (DKHV). An diesem Tag soll auf die Situation von Kindern und Jugendlichen mit lebensverkürzender Erkrankung und deren Familien aufmerksam gemacht werden.

Schwerstkranke Kinder und Jugendliche in Brandenburg werden ambulant und seit 2020 auch stationär im einzigen Kinderhospiz des Landes im Kinderhaus Pusteblume in Burg betreut. Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) würdigte das ganzheitliche Angebot der Einrichtung im Spreewald, das auch betroffene Familien und Angehörige mit entlaste. Auch für Nöte oder Probleme hätte das Fachpersonal immer ein offenes Ohr, sagte Nonnemacher. Vor allem für Geschwisterkinder sei das sehr wichtig.

Im Johanniter-Kinderhaus in Burg gibt es zwölf Plätze im Kinder- und Jugendhospiz. Derzeit sind nach Angaben der Einrichtung bis zu sechs Plätze belegt, weil Fachpersonal fehle. Familien, die die Diagnose erhalten, dass ihr Kind lebensverkürzt erkrankt ist, haben nach Johanniter-Angaben pro Jahr Anspruch auf 28 Tage im Kinderhospiz. Dabei geht es um eine Kurzzeitbetreuung zur Entlastung der Familien.

«Kinderhospizarbeit hat sich durch viele engagierte Menschen zu einem unverzichtbaren Pfeiler im Unterstützungssystem für schwerkranke Kinder und Jugendliche entwickelt und ermöglicht, dass die verbleibende Lebenszeit mit einer möglichst hohen Lebensqualität erlebt werden kann», erklärt die Gesundheitsministerin der dpa.

Ihr Ministerium sieht die Hospiz- und Palliativversorgung für Kinder und Jugendliche in Brandenburg allerdings vor zahlreichen Herausforderungen. Dazu zählten geringe Fallzahlen bei sehr unterschiedlichen Diagnosen, lange Wegezeiten für Versorgende und Familien und die Vernetzung alle Akteure in Versorgung und Betreuung.

Das Gesundheitsministerium sieht grundsätzlich den Bedarf weiterer Einrichtungen in der Fläche. Ob es allerdings weitere stationäre Kinderhospize wie in Burg geben sollte, hänge von den tatsächlichen Fallzahlen ab und der Frage, ob die Einrichtungen wirtschaftlich arbeiten können. So habe beispielsweise ein im Dezember 2011 eröffnetes erstes Tageshospiz für Kinder und Jugendliche in Frankfurt (Oder) 2014 aus wirtschaftlichen Gründen wieder schließen müssen.

Ein in Luckenwalde (Teltow-Fläming) geplantes stationäres Kinder- und Jugendhospiz wird vom Ministerium begrüßt. Bereits in diesem Jahr solle eine ambulante Versorgung von schwerstkranken und sterbenden Kindern zuhause starten, sagte der Geschäftsführer der Gemeinnützige Palliativmedizin Luckenwalde GmbH, Enno Richter der dpa. Die Zeit bis zur Eröffnung solle genutzt werden, um viele Kinder zuhause zu betreuen. Seit 2018 betreibt die Gesellschaft ein stationäres Hospiz für Erwachsene.

50.000 Kinder und junge Menschen in Deutschland haben laut Deutschem Kinderhospizverein (DKHV) eine Erkrankung, an der sie frühzeitig sterben werden. Bundesweit gibt es etwa 19 stationäre und 170 ambulante Kinder- und Jugendhospizdienste. Der DKHV sieht die Kinder- und Jugendhospizarbeit nach eigenen Angaben als das Versprechen an die Kinder und ihre Familien, dass Menschen an ihrer Seite sind und bleiben – egal wie schwer die Lebenssituation auch sein mag. Der Verein ist bundesweite Anlaufstelle. Das Motto des diesjährigen Tages der Kinderhospizarbeit lautet: «Wir stehen zusammen».

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