Die von der neuen Coronavirus-Epidemie schwer getroffene Friseurbranche befindet sich nach eigener Aussage weiterhin im Krisenmodus. Harald Essel, Vorsitzender des Friseur- und Kosmetikverbandes NRW, sagte der Nachrichtenagentur dpa, dass die Kunden nach der Epidemie aufgrund der hohen Inflation nun mit finanziellen Sorgen zu kämpfen hätten. „Wir haben einen Rückgang in der Häufigkeit ihrer Besuche festgestellt.“ Darüber hinaus müssen beispielsweise Salons auch höhere Energiekosten tragen. Irene Weigen vom Vestischen Friseurverband im Kreis Recklinghausen berichtet, dass sie aufgrund teurer Stromverträge ihre Preise erhöhen musste.
Verbandschef Esser beklagt, dass seine Branche im Friseurbereich zu wenig Beachtung findet. Die Corona-Hilfe der Regierung wurde von den Pandemievorschriften hart getroffen – mit der Verpflichtung, operative Rollen aufgrund zu langer Entfernungen zu reduzieren, was das Geschäft verlangsamte. Dies ist ein Beispiel dafür, warum Friseure finanziell nicht in der Lage sind, sich richtig zu erholen. Esser sagte, ihre Finanzen seien nach wie vor schwach und seien vom Krieg in der Ukraine und der Inflation hart getroffen worden.
Auch die Friseurbranche macht sich Sorgen um den Nachwuchs. Laut Zunftleiter Wei Gen ist das Interesse junger Menschen am Beruf des Friseurs deutlich zurückgegangen. „Ich habe dieses Jahr keine Studenten bekommen“, sagten die Besitzer von drei Salons, einem in Herten und zwei in Hern. Bisher konnte sie aus mehreren Bewerbungen einen Praktikanten auswählen. „Jetzt würde ich mich freuen, wenn mindestens eine Person nach vorne käme und sich vorstellte“, sagte Weigen. „Das ist wirklich dramatisch.“