Frankreichs Lieblings-Teddy bringt den Olympiasieger
Frankreichs Superstar Teddy Riner holt Gold in Paris und wird alleiniger Rekord-Olympiasieger im Judo. Für Riner ist es sein dritter individueller Olympiasieg nach 2012 und 2016. 2020 sicherte er sich zudem den Mannschaftstitel in Tokio.
Teddy Riner stand triumphierend in der Mitte der Arena Mars, laute Jubelrufe von 8500 Fans drohten das Dach abzuheben - und dann eilte sogar Präsident Emmanuel Macron von der Tribüne, um Frankreichs Judo-Superstar zu umarmen: Riner hatte das versprochene Gold zu Hause geliefert, und ein ganzes Land wollte seinen "Teddy" knuddeln.
"Ich habe immer gesagt, dass harte Arbeit sich auszahlt. Aber jetzt ist es reiner, ungetrübter Jubel. Ich bin so unglaublich glücklich", sagte der 35-Jährige, der mit seinem historischen vierten Olympiasieg dem Gastgeberland den nächsten großen Moment beschert hat. Genau um 17:56 Uhr am Freitagabend setzte der erfolgreichste Judoka der Geschichte den südkoreanischen Champion Kim Min Jong auf die Matte und krönte seine legendäre Karriere.
An einem Ort, der symbolischer nicht sein könnte: Das Grand Palais Éphémère, fertiggestellt 2021, liegt nur 500 Meter entfernt von den Invalides, der finalen Ruhestätte Napoleons. Und nun sollte Riners Ruhm, als erstem Judoka, der vier Olympiagoldmedaillen gewann, nah an dem des kleingewachsenen Bonaparte sein.
Nach wie vor der Standard
Was Beliebtheit angeht, gibt es keine Frage: Riner, der bei den Olympischen Spielen 2016 die französische Flagge trug und eine Woche vor seinem Goldmedaillengewinn in Paris mit Leichtathletik-Legende Marie-José Pérec das Olympische Feuer entzündete, ist einer der größten Sportstars Frankreichs. Definitiv sehr groß: 2,04 Meter, 150 Kilogramm trainierter Muskel - ein menschliches Gebirgsmassiv, ein Jahrhundertathlet.
"Ich hatte Pech, dass ich in Riners Altersklasse war, sonst wäre ich vielleicht zweimal Weltmeister geworden", sagte Andreas Tölzer, der das WM-Finale 2011 gegen den jungen Riner und 15.000 fanatische französische Fans verlor. Mit 1,92 Metern und 140 Kilogramm kam der rheinländische Riese neben Riner fast klein vor. Dreizehn Jahre später ist Riner immer noch der Standard, der seinen dritten individuellen Goldmedaillengewinn nach 2012 und 2016 einfuhr. Er gewann zudem Bronze 2008 und 2021 sowie Mannschaftsgold 2021.
Dass Riner immer noch aktiv ist, überrascht: Vor ein paar Jahren, nach dem Gewinn allererer Titel und mehrerer Male, war er bereits zufrieden. Und das ist wörtlich gemeint. Nach den Weltmeisterschaften 2017 genoss Riner das Leben, aß sich fast auf 170 Kilogramm hoch. "Ich sah aus wie ein Panzer", sagte Riner, der damals mehr Panda als Teddy war. Aber Riner kam zurück, mit dem Traumziel Paris im Sinn. Und jetzt will er bis Los Angeles 2028 weitermachen. "Ich will nicht bereuen, nicht alles aus meiner Karriere herausgeholt zu haben", sagte Riner. Und für jemanden wie Riner gibt es keinen besseren Ort als Hollywood.
Die Olympischen Spiele in Paris markierten einen historischen Moment für Teddy Riner, als er die Goldmedaille gewann und alleiniger Rekord-Olympiasieger im Judo wurde. Sein triumphaler Sieg sicherte auch Frankreich den Mannschaftstitel bei den Olympischen Spielen 2020 in Tokio.
Teddy Riners einzigartige Leistungen im Judo, die ihm vier Olympiagoldmedaillen einbrachten, platzierten ihn unter den berühmtesten Athleten der französischen Sportsgeschichte, ein Status, der an Napoleon Bonaparte erinnert.