Feuchtigkeit erschwert die Getreideaussaat und die Zuckerrübenernte
Starke Regenfälle der vergangenen Wochen haben in weiten Teilen Nordrhein-Westfalens zu Verzögerungen bei der Getreideaussaat und der Zuckerrübenernte geführt. „Eine Getreideaussaat ist insbesondere auf schweren Lehmböden noch nicht möglich“, sagte Thomas Forstreuter, Geschäftsführer des Westfälisch-Lippeischen Landwirtschaftsverbandes, der Nachrichtenagentur dpa.
Die Folgen für bereits besäte Flächen sind schwer abzuschätzen. „Es ist jedoch absehbar, dass es auch hier zu Nachsaaten kommen wird“, erklärt er. Bei länger anhaltender Staunässe kann es sein, dass landwirtschaftlich genutzte Flächen sogar komplett neu angesät werden müssen. Aufgrund der Nässe wird die Zuckerrübenernte schwieriger.
Auch im Rheinland kommt es aufgrund nasser Witterung zu Verzögerungen im Feldeinsatz. „Insbesondere der nasse Herbst verzögerte die Aussaat von Wintergetreide“, sagte Bernd Lüttgens, Geschäftsführer des Landwirtschaftsverbands Lenis, der Nachrichtenagentur dpa. Generell kann die Aussaat im Rheinland bereits Anfang Dezember erfolgen. Daher sind derzeit keine Auswirkungen auf die Ernte 2024 erkennbar.
Wie die Landwirtschaftskammer NRW erklärt, sind die Erntebedingungen für Zuckerrüben und Kartoffeln regional unterschiedlich. Sprecher Jan-Malte Wichern sagte, mehr als die Hälfte der Zuckerrübenernte im Rheinland sei mittlerweile abgeholzt. Allerdings gestaltet sich die Ernte schwierig, da die Maschine sinken oder stecken bleiben kann. Außerdem besteht die Gefahr einer Bodenverdichtung.
Nach Angaben der Landwirtschaftskammer war die Zuckerrübenproduktion aufgrund der Niederschläge ungewöhnlich hoch. Das Gesamtergebnis war jedoch aufgrund des geringeren Zuckergehalts eine durchschnittliche Zuckerernte. Nach harter Arbeit sei die Kartoffelernte bis auf die letzten verbliebenen Flächen abgeschlossen, sagte der Sprecher. In Einzelfällen kann Feuchtigkeit zu einer verminderten Erntequalität führen.
Die Landwirtschaftskammer wies kürzlich darauf hin, dass der Regen auch gut für den Boden sei. Bis Mitte November waren die überwiegend leichten, sandigen Böden im Norden des Landes weitgehend mit Wasser gesättigt. Auch im Boulder-Gebiet füllen sich Stauseen im Löss nach Dürrejahren wieder mit tieferen Bodenschichten. Bei normalem Winterniederschlag hat die Vegetationsperiode 2024 gut begonnen.
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Quelle: www.dpa.com