Mit einem gemeinsamen Festkonzert feiern Orchester und Chöre aus Münster und Osnabrück den 375. Jahrestag des in beiden Städten geschlossenen Westfälischen Friedens. Das Sinfonieorchester Münster und das Osnabrücker Symphonieorchester führen am 14. und 16. Oktober zusammen die dritte Symphonie des Ukrainers Boris Ljatoschinski «Peace will defeat War» sowie die Totenmesse «Ein deutsches Requiem» op. 45 von Johannes Brahms auf, teilten die Städtischen Bühnen Osnabrück und das Theater Münster mit.
Die selten gespielte dritte Sinfonie Ljatoschinskis wird in ihrer Originalfassung zu hören sein. Nach der Uraufführung 1951 in Kiew, die anlässlich des Jahrestages der Oktoberrevolution stattfand, habe die sowjetische Zensur eine Überarbeitung der Sinfonie gefordert – samt Tilgung des Untertitels «Der Frieden wird den Krieg besiegen». Dirigent ist Golo Berg.
Das von Ernst, Würde und Zuversicht getragene Brahms-Requiem solle im Anschluss Trost vermitteln, hieß es. Brahms selbst habe in dem Werk Frieden mit dem Tod seiner Mutter gemacht. Im Mittelunkt des Werkes stehen nicht die Toten, sondern die Zurückgebliebenen, denen Brahms mit seiner Musik habe Trost spenden wollen. Die Aufführung wird von Andreas Hotz dirigiert.
An den Konzerten wirken Mandy Fredrich (Sopran) sowie Markus Werba (Bariton) mit, ebenso die Chöre am Hohen Dom zu Osnabrück, der Domchor St. Paulus zu Münster, die Kantorei an der Apostelkirche Münster und die Marienkantorei Münster. Die Konzerte werden am 14. Oktober, 19.30 Uhr, im Theater Münster und am 16. Oktober, 19.30 Uhr, in der Osnabrückhalle gegeben.
Die Verträge des Westfälischen Friedens wurden am 24. Oktober 1648 in Münster und Osnabrück geschlossen. Sie beendeten den Dreißigjährigen Krieg.
In Münster sollen in Zusammenarbeit mit der dortigen Deutsch-Israelischen Gesellschaft während des Konzertes Spenden gesammelt werden, um die israelischen Rettungskräfte zu unterstützen. Terroristen im Auftrag der im Gazastreifen herrschenden Islamistenorganisation Hamas hatten am Samstag ein Massaker unter israelischen Zivilisten in Grenzorten und auf einem Musikfestival angerichtet. Israel reagierte mit massiven Luftangriffen in dem dicht besiedelten Küstenstreifen.