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Fazit des IAA-Protestes: Alle sind mehr oder weniger zufrieden

Automesse IAA - Proteste
Aktivisten halten Banner bei der Abschlussdemonstration gegen die Automesse IAA MOBILITY 2023.

Sowohl die Kritiker der IAA als auch die Münchner Polizei zogen ein positives Fazit aus den Protesten nach der Messe. Die Organisatoren des mobilen Übergangslagers sagten am Montag, es sei eine „sehr erfolgreiche Woche“ gewesen, beklagten sich aber auch über eine „Unterdrückung“ durch die Polizei, die rund um das Lager stark präsent sei, um Besucher abzuschrecken. Allerdings ist die Kapazität des für 1.500 Personen ausgelegten Camps erschöpft, da dort etwa 5.000 Besucher an Veranstaltungen teilnehmen.

Auch die IAA-kritischen Gruppen Sand im Gear, SmashIAA und No Future for IAA kritisierten die Polizei. Laut einem Sprecher von No Future IAA ist es ihnen jedoch trotz „lächerlicher Polizeizahlen“ gelungen, zumindest einen Teil des öffentlichen Raums zurückzuerobern. Am Samstag besetzte die Gruppe symbolisch ein leerstehendes Haus und blockierte eine Straße.

Ein Sprecher von Sand im Gear lobte die Aktion auf der leeren Fläche in der Innenstadt. Angesichts der Polizeipräsenz gelingt nicht alles, aber sie wird weitermachen und dafür sorgen, dass die Proteste nicht unbemerkt bleiben.

Die Organisatoren der Demonstration am Sonntag sagten, die Polizei sei dort vorsichtig vorgegangen. Vor zwei Jahren kam es bei Demonstrationen zu Zusammenstößen zwischen Polizei und Aktivisten. Alle Gruppen haben angekündigt, dass sie wieder aktiv werden, wenn die IAA in zwei Jahren erneut in München stattfindet.

Die Münchner Polizei bezeichnete ihren Einsatz als „in allen Belangen erfolgreich“. Besucher und Aussteller sollen „sicheren und weitgehend ungestörten Zugang zu Ausstellungen und Freiflächen“ erhalten.

Insgesamt zählte die Polizei mehr als 250 IAA-weite Meldeströme zu Straftaten und Ordnungswidrigkeiten. 61 betrafen Nötigung während des Lockdowns, 58 Verstöße gegen Versammlungsgesetze, 45 Verstöße gegen allgemeine Stadtverordnungen, 41 Hausfriedensbruch und 22 Landfriedensbruch. Insgesamt nahmen 7.000 Menschen an verschiedenen Treffen teil.

Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) zeigte sich am Montag ebenfalls zufrieden. „Demonstrationen und IAA-kritische Veranstaltungen verliefen weitgehend friedlich“, sagte er und dankte der Polizei, „die mit Einfühlungsvermögen handelte und die Situation deeskalierte.“

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