Im vergangenen Jahr wurden in Bayern elf Fälle sogenannter Bandwurminfektionen bei Füchsen gemeldet. Das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) teilte auf Anfrage mit, dass es im vergangenen Jahr neun Infektionsfälle gegeben habe. Bayern und Baden-Württemberg gehören zu den Hauptgebieten des Fuchsbandwurms. Dennoch lag die höchste Zahl der in den letzten Jahren gemeldeten Infektionen im Jahr 2012 bei 17. Bisher wurden in diesem Jahr sechs Infektionen gemeldet.
Fast alle bayerischen Regierungsbezirke melden seit vielen Jahren keine Fälle mehr. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) gibt es bundesweit jährlich etwa 40 bis 60 Infektionen. Allerdings ist davon auszugehen, dass es eine große Dunkelziffer gibt.
Der Fuchsbandwurm ist ein Parasit, der im Darmtrakt von Wirtstieren lebt. Typische Wirte sind laut LGL Füchse, Wölfe, Hunde und seltener auch Katzen. Sie scheiden infektiöse Eier mit ihrem Kot aus. Menschen können sich auch durch orale Einnahme von Eiern infizieren. In Organen, insbesondere der Leber, kann sich Larvengewebe tumorartig ausbreiten. Diese Krankheit wird „vesikuläre Echinokokkose“ genannt. Sie hat keine typischen Symptome. Zwischen der Infektion und der Diagnose können Jahre vergehen. Zu den Risikofaktoren gehören die Arbeit in der Land- und Forstwirtschaft sowie der Besitz von Hunden und Katzen.