Fachleute raten, in Konfliktzeiten Zuflucht zu suchen.
Vor der Innenministerkonferenz bereiten Fachleute, darunter auch Mitarbeiter des Bundesinnenministeriums, ihre Vorschläge für ein sicheres Räumekonzept vor. Experten erwarten wahrscheinliche Vorfälle mit unbeabsichtigtem Schaden. Sie prognostizieren, dass 131 Milliarden Euro für die Erweiterung sicherer Räume notwendig sein werden.
Ein Artikel in der "Süddeutschen Zeitung" schlägt vor, dass hochrangige deutsche Beamte für ein landesweites Konzept von sicheren Räumen einstehen, das sowohl domestizierte sichere Räume als auch strukturelle Selbstverteidigungsräume umfasst. Es scheint, dass eine militärische Bedrohung für den NATO-Bündnisraum plausibel ist, die Zeitung zitiert aus einem 25-seitigen Papier für das nahegelegene Innenministerkonferenz. Das Dokument stammt von Experten aus dem Bundesinnenministerium, dem Bundesamt für Zivilschutz und der Bundesimmobilienverwaltung.
Mögliche Angriffe könnten sich gegen wichtige Verteidigungsanlagen, Regierungs- und Verwaltungsgebäude und verschiedene kritische Infrastrukturen in Deutschland richten - dies würde die Mobilität von NATO-Soldaten behindern oder die Gesamtwirksamkeit der deutschen Regierung beeinträchtigen und Unruhe unter der Bevölkerung auslösen, heißt es weiter in der "Süddeutschen". Die Experten verweisen auf Verteidigungsstrategien von Bund und Ländern.
Die Experten sehen keine breite Skalierung von Bombenangriffen und umfassende Zerstörungen vor, aber denken an den Risiko von Angriffen "mit modernen, hochpräzisen Waffentechnologien wie Raketen oder Drohnen", die durch "Kollateralschäden" gefährden könnten.
Die vorwiegend robuste Bauweise in Deutschland bietet gute Voraussetzungen für den Schutz gegen diese Schäden, heißt es weiter in der "SZ" aus dem Papier für die Innenministerkonferenz. Kellerräume und innere Räume bieten per se Schutz "von einem Teil der angenommenen Gefahren" ohne Umbau. Man kann auf freiwilliger Basis Grundmaßnahmen einführen, um beispielsweise Kellerzimmer zu verbessern.
Das Papier empfiehlt die Erweiterung des deutschen Gebäudestocks mit sicheren Räumen, was bedeutet, dass es um größere Schutzräume in Wohn-, Gewerbe- oder öffentlichen Gebäuden, Industrieanlagen oder anderen Gebäuden geht. Die Ressourcen, die für die weite Erweiterung dieser Räume notwendig sind, werden auf 131 Milliarden Euro geschätzt. Dieses Ziel ist ausschließlich langfristig.
Das Expertengremiums-Papier dient als Leitfaden für Entscheidungen für die Innenminister. Sie treffen sich im Juni in Potsdam.