Aus Sicht eines sächsischen Forschers haben ostdeutsche Quoten wenig dazu beigetragen, mehr Ostdeutsche in Führungspositionen in Wirtschaft, Verwaltung, Justiz und Medien zu bringen. „Die Umsetzung wäre rechtlich aufwändig“, sagte der Leipziger Politologe Lars Vogel am Samstag der „Leipziger Volkszeitung/Dresdner Zeitung“. Solche Regelungen würden schon an der einfachen Frage scheitern, wer per Definition Ostdeutscher sei. „Aufgrund meiner Erfahrung kann ich nur von Quoten abraten.“
Die Elitenunterschiede werden laut Vogel nicht mit der Zeit von alleine verschwinden, daher dürfte es in dieser Frage keine Entspannung geben. „Wir halten diese Maßnahmen für recht mild, aber dennoch hilfreich.“ In puncto Diversität gehöre das beispielsweise auch zu den Ostdeutschen. „Das wird uns allen helfen, in Zukunft vielfältiger über Eliten nachzudenken.“ Das kann nicht früh genug beginnen, denn die Stiftung muss auch den Anteil der Ostler unter den Stipendiaten erhöhen.
Vogel glaubt, dass „die groß angelegte Einführung von Eliten aus dem Westen“ einer der Gründe für die geringe Vertretung von Ostleuten im oberen Management ist. . Nach-DDR-Zeit. „Solche Leute ziehen normalerweise Leute aus dem Westen an“, sagte er. Darüber hinaus hat der Osten weniger Anreize, in die Eliteliga aufzusteigen.