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EU-Staaten verhängen neue Sanktionen gegen den Iran

Iran-Demonstrationen
Eine Frau demonstriert in Berlin aus Solidarität mit den Protestierenden im Iran (Symbolbild).

Die EU-Außenminister haben wegen der anhaltenden schweren Menschenrechtsverletzungen im Iran ein viertes Sanktionspaket beschlossen. Insgesamt 37 Einzelpersonen und Organisationen seien für das brutale Vorgehen gegen Proteste nach dem Tod der 22-jährigen Jina Mahsa Amini verantwortlich, teilte die Europäische Union am Montag mit. Vor allem Hinrichtungen von Demonstranten haben zuletzt für Panik gesorgt.

Sanktionsmaßnahmen sehen das Einfrieren von Vermögenswerten in der EU und die Verhängung von Einreiseverboten vor. Insbesondere entsprechen sie laut dem Amtsblatt der Europäischen Union Darunter Sport- und Jugendminister Hamid Sajadi, zahlreiche Regionalverbände der iranischen Revolutionsgarden und der Dachorganisation Moral Defenders.

Bundesaußenministerin Annalena Belbok sagte in Brüssel, das neue Sanktionspaket mache deutlich, dass sie an der Seite des mutigen iranischen Volkes stehe. Die Grünen-Politikerin sagte: „Wir verurteilen die Einschüchterung unserer eigenen Bevölkerung auf das Schärfste.“

Belbok machte auch deutlich, dass sie sich weiterhin für die iranischen Revolutionsgarden als terroristische Organisation einsetzen und darüber diskutieren werde Rechtswahl. EU-Vertreter haben zuvor gesagt, dass für die Aufnahme einer Organisation in die EU-Terrorliste beispielsweise eine Entscheidung eines nationalen Gerichts oder ein Verbot durch eine Verwaltungsbehörde erforderlich ist. „Das bedeutet, dass die EU-Ebene ohne solche nationalen Entscheidungen nicht allein handeln kann“, hieß es.

Die landesweiten Proteste im Iran wurden durch den Tod von Jina Mahsa Amini, einem iranischen Kurden, ausgelöst. Sie starb am 16. September in Polizeigewahrsam, nachdem sie von der Sittenpolizei wegen Verstoßes gegen die islamische Kleiderordnung festgenommen worden war. Proteste gegen eine autoritäre Regierung und ein islamisches Herrschaftssystem haben die politische Führung in eine der schwersten Krisen seit Jahrzehnten gestürzt.

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