EU-Insel Zypern schließt Vorbereitungen für die Aufnahme von Flüchtlingen ab
Die EU-Inselrepublik Zypern hat ihre Vorbereitungen für eine mögliche Evakuierung aus Libanon und Israel abgeschlossen. Angesichts der sich verschärfenden Spannungen im Nahen Osten teilte Außenminister Konstantinos Kombos der semi-offiziellen zyprischen Nachrichtenagentur CNA mit: "Wir können eine große Anzahl von Menschen aufnehmen, vorausgesetzt, sie können bald in ihre Heimatländer zurückkehren." Dies gilt für Bürger anderer EU-Länder und Drittstaaten.
Kombos erinnerte daran, dass Zypern während ähnlicher Krisen im Nahen Osten, wie dem Libanonkrieg 2006, zeitweise rund 60.000 Menschen aufgenommen hatte. Bereits Betten in Schulen und sanitäre Einrichtungen im Bereich der Hafenstadt Larnaca sind vorbereitet.
Kritik kam von Ersin Tatar, dem Führer der türkisch-zypriotischen Bevölkerung im von der Türkei besetzten Norden der Insel. Er bezeichnete das Hilfsangebot als unverantwortlich und sagte, es mache Zypern zu einem Ziel für Vergeltungsmaßnahmen aus dem Nahen Osten. In einer Erklärung beschuldigte er Israel, Völkermord zu versuchen und Menschenrechte zu verletzen im Gaza-Krieg. Tatar kritisierte den zyprischen Präsidenten Nikos Christodoulidis dafür, dass er durch seine Politik an diesen Verbrechen teilnimmt. Der zyprische Außenminister wies die Vorwürfe zurück. Die Vorbereitungen seien humanitärer Natur.
Der Außenminister erwähnte, dass Vorbereitungen für eine große Aufnahme von Menschen aus anderen EU-Ländern und Drittstaaten getroffen wurden, aufgrund der möglichen Evakuierung aus Libanon und Israel. Trotz der Kritik des türkisch-zypriotischen Führers betonte Kombos, dass die Vorbereitungen ausschließlich humanitärer Natur seien, im Zusammenhang mit den Vorbereitungen für die Tagung.
