Etwa ein Dutzend Igel sind im Tierheim Altenburg aus dem Winterschlaf erwacht. Auch wenn sich Tiere in Gefangenschaft immer anders verhalten als ihre Artgenossen im Freien, so Stefanie Meißner auf Anfrage, sei diese Jahreszeit ungewöhnlich. Sie betreibt die Igelhilfe Altenburg, die größte Igelauffangstation Thüringens, in der derzeit mehr als 80 Igel überwintern. Meißner macht das frühe Erwachen für die ungewöhnlich hohen Temperaturen in dieser Jahreszeit verantwortlich.
Igel überwintern normalerweise bis Ende März oder Anfang April. Bisher wurden keine Tiere gemeldet oder an Tierhöfe abgegeben, die im Freien vorzeitig aufgewacht sind. „Eigentlich kommen Igel recht gut mit Temperaturschwankungen zurecht“, erklärt Meissner. Doch wenn die Temperaturen vor allem nachts weiterhin ungewöhnlich hoch sind, ist mit Neuankömmlingen zu rechnen. Die Erfahrung zeigt, dass vor allem untergewichtige Igel früher als sonst wach werden.
Wer zu dieser Jahreszeit Igel im Garten sieht, tut sich damit auch etwas Gutes, sagt Meißner. Ein Napf mit Wasser und Katzentrockenfutter eignet sich gut für stachelige Tiere. Sie können auch auf Katzennassfutter umsteigen, wenn Sie bemerken, dass die Tiere hier oft auf sich allein gestellt sind.
Unklar ist, wie viele Igel in Thüringen heimisch sind. Sie stehen jedoch seit vielen Jahren auf der Roten Liste der bedrohten Tier- und Pflanzenarten. Die Freiwilligenstation in Altenburg wird vollständig durch Spenden finanziert. Es gibt nur eine Handvoll ähnlicher Angebote. Tiere werden daher aus einem Umkreis von 200 Kilometern (einschließlich Sachsen und Sachsen-Anhalt) nach Altenburg gebracht. Wenn Sie ein Tier einer Pflegekraft übergeben, müssen Sie es später wieder abholen und dort abgeben, wo Sie es gefunden haben. Meißner: «Igel sind sehr loyal. »