Erst Dürre, dann Überschwemmungen: Mindestens 55 Menschen ertrinken
Nach wochenlangen heftigen Regenfällen und Überschwemmungen ist die Zahl der Todesopfer in Somalia nach Angaben der Vereinten Nationen am Freitag auf 55 gestiegen. Nach Angaben der UN-Nothilfeorganisation OCHA seien 14 Kinder darunter.
Allein im Land am Horn von Afrika, das seit Jahren von schwerer Dürre heimgesucht wird, mussten fast 700.000 Menschen vor Überschwemmungen fliehen. Insgesamt schätzt OCHA die Zahl der Menschen, die in Somalia von Überschwemmungen betroffen sind und Hilfe benötigen, auf 1,7 Millionen. In überschwemmten Gebieten kam es zu einer dramatischen Zunahme der Cholera-Fälle.
Im benachbarten Kenia sind nach fünf ausgefallenen Regenzeiten und jahrelanger Dürre nun Hunderttausende Menschen in den nördlichen und östlichen Regionen des Landes von schweren Überschwemmungen betroffen.
Kamila Schnorr, Programmkoordinatorin der Welthungerhilfe in Nairobi, Kenia, sagte, das Wetterphänomen El Niño verschärfe die Spannungen wegen des Klimawandels und führe zu überdurchschnittlichen Niederschlägen. „Derzeit wird mit anhaltenden Niederschlägen in den nächsten zwei Wochen oder länger gerechnet, wobei mit weiteren Überschwemmungen zu rechnen ist.“
Die Wahrscheinlichkeit, dass El Niño auch in der langen Regenzeit von März bis Mai 2024 anhält, liegt bei 80 %. Dies könnte die ohnehin angespannte Ernährungssituation erheblich verschärfen.
Quelle: www.dpa.com