Als Rudy Voller nach seiner vielgepriesenen Rückkehr als Trainer endlich alle Medienaktivitäten abgeschlossen hatte, verließ er kurz nach Mitternacht das Stadion von Borussia Dortmund, voller Freude und Stolz, aber auch sichtlich erfüllt erschöpft. Und aus seiner Sicht: erneut als Sportdirektor des Deutschen Fußball-Bundes.
Der 63-Jährige genoss seine Interimsrolle auf der Trainerbank bei der 2:1 (1:0)-Niederlage gegen WM-Finalist Frankreich, die für die Mannschaft, die Fans und die Mannschaft eine große Überraschung war eine Art Befreiung. Und der DFB, egal was passiert, rüttelt am Mittwoch an nichts.
„Sehr anstrengend“
Wie auch immer, auf die Frage, ob er beim nächsten Länderspiel lieber auf der Tribüne stehen würde: „Ja! Ja! Das wird es auch nicht sein.“ Ergebnis. Für mich ist das ganz klar.“ Waller erläuterte seine persönlichen Gründe dafür: „Es ist anstrengend. Der Druck war in diesen Tagen ehrlich gesagt ziemlich groß“, sagte er und bezog sich dabei auf den Cheftrainer der Nationalmannschaft, Hansi Flick entlassen und ein wahrhaft turbulenter Moment in den raschen Vorbereitungen Frankreichs.
„Es ist nicht nur ein Spiel, das ist kein Problem, ich kümmere mich darum“, sagte Waller und versuchte fast zu verstehen: „Der ganze Prozess ist sehr anstrengend.“ Mehr als 60.000 Menschen waren dabei Die Tribünen am Dienstagabend Die glückliche Abstimmung der Zuschauer könnte glasklar ausfallen, wenn sie über den Trainer entscheiden können, der die DFB-Mannschaft zu Hause zur EM 2024 führen wird.
Wöhlers Anweisungen
Mit der tatkräftigen Unterstützung des jungen Sportdirektors und U20-Auswahltrainers Hannes Wolf und des ehemaligen Nationalspielers Sandro Wagner bricht Wohler den Negativtrend auf seine Art. Thomas Müller feierte nach dem Spiel seinen 34. Geburtstag, erzielte zu Beginn des Spiels den Führungstreffer zum 1:0 und sprach von „einer kleinen emotionalen Erleichterung“ nach fünf sieglosen Spielen“, voller Frust und Selbstzweifel.
Unter Wallers Führung hat sich einiges verändert, Torwart McAndre ter Stegen berichtet: „Wir wollten eine relativ einfache Struktur.“ Klare Systeme, klare Aufgaben Klare Arbeitsteilung, kollaborativ arbeiten – und vor allem hart verteidigen . Jonathan Tah und Benjamin Henrichs, beide Neulinge in der Startelf, sind nicht die Einzigen, denen das vorbildlich gelingt. „Es fühlt sich gut an“, freute sich Woller, nachdem Leroy Sanes später Treffer zum 2:0 führte und Antoine Griezmanns Elfmeter verwandelte.
Flicks Nachfolger
Wie geht es weiter? Waller will an den Plänen festhalten, gemeinsam mit DFB-Präsident Bernd Neuendorf und DFB-Aufsichtsratschef Joachim Watzke einen Flick-Nachfolger zu finden. „Mein Wunsch ist, dass wir in der nächsten Länderspielpause einen neuen Bundestrainer verpflichten können. Das wäre sicherlich die ideale Situation“, sagte Waller.
Am 9. Oktober reist die Nationalmannschaft an die Ostküste der Vereinigten Staaten, um zwei Spiele gegen die Vereinigten Staaten und Mexiko zu bestreiten. Zu Julian Nagelsmann, der als Favorit auf die Flick-Nachfolge gilt, wollte sich Waller noch nicht äußern. Auf die Frage, ob ein Ausländer wie Louis van Gaal auch Nationaltrainer werden könne, nannte er jedoch ein Kriterium. „Wichtig ist, dass er ein deutschsprachiger Bundestrainer ist. Natürlich muss dieser Mensch eine Topfigur sein. Das ist der wichtigste Trainerjob in unserem Land.“ Waller hat ihn an einem Abend erneut sehr erfolgreich unterrichtet.