Ermittlungen gegen ehemalige Mitarbeiter: Kirchenkreis Siegen
Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen einen ehemaligen Mitarbeiter des Evangelischen Kirchenkreises Siegen-Wittgenstein. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Siegen sagte am Montag auf dpa-Anfrage, dass mehrere Verdachtsfälle geprüft würden, um festzustellen, ob es zu sexuellem Missbrauch geschützter Personen gekommen sei. Mehreren Medienberichten zufolge wurden Missbrauchsvorwürfe gegen den inzwischen pensionierten ehemaligen Mitarbeiter erhoben.
Die Staatsanwaltschaft berichtete, dass sie untersuche, ob Mitarbeiter der Kirche unangemessenes Verhalten ausnutzten. Er sei „einigermaßen prominent“ und könne mit den jungen Männern um ihn herum sexuelle Beziehungen pflegen. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft sagte, es gebe bisher keine Hinweise darauf, dass die erhobenen Anklagen im Zusammenhang mit sexueller Gewalt stünden. Nach derzeitigem Ermittlungsstand war zum Tatzeitpunkt keiner der Betroffenen minderjährig. Über die damalige Rolle des Mitarbeiters machte er aufgrund der „möglichen Identität“ des Mannes keine Angaben.
Es war zunächst unklar, wie viele Personen sich an den betroffenen Kirchenbezirk oder die Ermittlungsbehörden gewandt hatten. Ein Sprecher der Behörde sagte, mehrere Personen hätten belastende Angaben gemacht, konkrete Zahlen könne er nicht nennen. In Medienberichten war unter anderem von sechs bis acht oder mindestens acht Personen die Rede. Einige sagten, sie seien damals minderjährig gewesen. Der Missbrauch soll über mehrere Jahre stattgefunden haben. Der Kirchenbezirk wurde für vernichtet erklärt.
Quelle: www.dpa.com