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Epidemiologe: RSV unterschätzt das Risiko bei Erwachsenen

RS-Virus Patienten in der Kinderklinik
Ein am Respiratorischen Synzytial-Virus (RS-Virus oder RSV) erkrankter Patient liegt auf einer Kinderstation.

Der Münchner Epidemiologe Clemens Wendtner hält das Respiratory Syncytial Virus (RSV) für eine bislang wenig beachtete Gefahr. „RSV ist meiner Meinung nach eine völlig unterschätzte Atemwegserkrankung, nicht nur bei kleinen Kindern, sondern auch bei älteren Menschen“, sagte der Chefarzt für Infektiologie am Klinikum Schwabing in München. RSV ist ähnlich ansteckend wie die Omikron-Variante des Coronavirus, das eine Grundreproduktionszahl von 3 hat, also die durchschnittliche Anzahl an Menschen, die ein Patient ohne Immunität infiziert. Daher ist das Virus mit einem Infektiositätswert von 1,2 deutlich ansteckender als die Grippe. Insgesamt sagte Wintner, er glaube, dass das RSV-Virus „mindestens so gefährlich wie die Grippe“ sei.

Selbst unter Berücksichtigung der neuen US-Daten ist er besorgt darüber, wie viele Menschen an RSV sterben. Im vergangenen Jahr wurden in den Vereinigten Staaten 177.000 Erwachsene ins Krankenhaus eingeliefert und 14.000 starben. Im Vergleich dazu wurden 58.000 Kinder unter fünf Jahren mit RSV ins Krankenhaus eingeliefert und etwa 500 kleine Kinder starben.

In Deutschland gab es vor der Pandemie im Jahr 2018/19 etwa 383.000 bestätigte RSV-Infektionen. Im Winter mussten etwa 34.000 Menschen im Krankenhaus behandelt werden, 2.500 starben. Zum Vergleich: Während einer sehr milden Grippewelle gab es 45.000 Fälle und 21.000 Betroffene mussten ins Krankenhaus eingeliefert werden. 743 Tod. Allerdings starben in der letzten schweren Grippesaison 25.000 Menschen.

Leider gibt es von der Stiko derzeit keine Empfehlungen für die beiden neu zugelassenen RSV-Impfstoffe Arexvy und Abrysvo. Lediglich die Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie (DGHO) empfiehlt ausdrücklich die RSV-Impfung für immungeschwächte Patienten und Krebspatienten.

Wendtner plädiert auch für die Impfung von über 60-Jährigen und Hochrisikopatienten. Der Abrysvo-Impfstoff ist auch für die Anwendung bei schwangeren Frauen zum Schutz ihres ungeborenen Kindes zugelassen. Allerdings ist es fraglich, ob sich Schwangere in großer Zahl für eine Impfung entscheiden werden. Deshalb wird in diesem Winter mit einer Welle der Kleinen gerechnet – samt Kinderkliniken.

Für die Zukunft wird es wichtig sein, einen Impfstoff zu entwickeln, der für die Anwendung bei Kindern zugelassen ist. Derzeit werden weitere Impfstoffe untersucht, beispielsweise ein mRNA-Impfstoff, der sich im Prüfstadium befindet.

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