zum Inhalt

Energiewirtschaft warnt vor neuen Preiserhöhungen

Stromkosten
Die Energiepreisbremsen laufen am 31. Dezember 2023 aus.

Die Energiewirtschaft warnt ein Jahr, nachdem die Bundesregierung Maßnahmen zur Entlastung der Kunden ergriffen hat, vor neuen Preiserhöhungen, einem sogenannten „Doppelschlag“.

Kerstin Andreae, Vorstandsvorsitzende des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), sagte der Deutschen Presse-Agentur, dass sich die Preise mittlerweile stabilisiert hätten und von den Kunden gut angenommen würden. Dies darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Risiken durch geopolitische Entwicklungen gestiegen sind.

„Eine zu frühe Aufhebung der Erleichterungen könnte dazu führen, dass die Verbraucher während der Heizperiode von neuen Preiserhöhungen betroffen werden.“

Der „Doppelschlag“ der Regierung

Kommentar: Unter diesen Auswirkungen leiden, Insbesondere der russische Angriffskrieg in der Ukraine wird die Energiepreise im Jahr 2022 stark ansteigen lassen. Russland hat seine Erdgasimporte aus Deutschland deutlich reduziert. Dies bringt Importeure wie Uniper in eine gefährliche Lage. Um sie zu retten, will die Regierung eine milliardenschwere Gassteuer einführen, die alle Gaskunden zahlen müssen – doch das sorgt für große Kontroversen.

Am 29. September 2022 hob die Regierung die Abgabe auf. Bundeskanzler Olaf Schulz (SPD) kündigte die Einführung eines „Verteidigungsschirms“ zur Eindämmung der stark steigenden Energiepreise in Höhe von bis zu 200 Milliarden Euro an, der jedoch voraussichtlich nicht vollständig genutzt wird. Einerseits gibt es staatliche Unterstützung für die Energieversorgung, andererseits gibt es Beschränkungen bei den Energiepreisen.

„Es ist sozusagen ein Doppelschlag“, sagte Scholz. Dann. Er erinnerte daran, was er zu den staatlichen Hilfen während der Corona-Krise gesagt hatte – es gehe darum, „mit Elan“ aus der Krise hervorzugehen.

Importeure wie Uniper erhielten milliardenschwere Rettungspakete vom Staat. Die Energiepreisbremse ist gekommen und die Bundesregierung hat den während der Epidemie eingerichteten Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) reaktiviert.

Die Auswirkungen des „Doppelschlags“

„Die Bundesregierung hat eng mit der Energiewirtschaft zusammengearbeitet, um die Versorgungssicherheit erfolgreich zu gewährleisten“, sagte Andreae. Gefördert werden Unternehmen, die seit Jahren Gas aus Russland importieren und Tag für Tag ihre Gaslieferungen ersetzen müssen, etwa die Stadtwerke und die Industrie in Deutschland. „Dadurch ist es möglich, die Beschaffung zu sichern und einen Dominoeffekt zu vermeiden.“

Wie die Verbraucherzentrale NRW kürzlich berichtete, war der durchschnittliche Haushaltsstrom und Erdgas in den vergangenen zwölf Monaten deutlich günstiger. Damit wird die Preisobergrenze für Energiepreisbremsen deutlich abgeschwächt. Für Privathaushalte kostet Strom 40 Cent pro Kilowattstunde und Gas 12 Cent.

Strommarktexperten erwarten in naher Zukunft keine größeren Preisschwankungen. Experten glauben, dass Erdgas ein noch größeres, unermessliches Potenzial hat. Der Gasmarktexperte von Enervis, Sebastian Gulbis, sagte, dass die Großhandelspreise im nächsten Winter von der LNG-Versorgung auf den Weltmärkten, der Verfügbarkeit von Pipelinegas und der Temperaturentwicklung, aber auch von Einsparungen durch Industrie und Haushalte abhängen werden. In besonders kalten Wintern kann es zu hohen Preisen kommen.

Die Bundesregierung ringt um einen Ausweg

Als weiteren Schritt hat die Bundesregierung den Mehrwertsteuersatz für Erdgas vorübergehend von zuletzt 19 % auf 7 % gesenkt Jahr, was Erdgas billiger macht. Allerdings plant Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP), diese Sonderregelung zu Jahresbeginn drei Monate früher als ursprünglich geplant auslaufen zu lassen – was auch innerhalb der Union umstritten ist. Bei den Beratungen zum Bundeshaushalt 2024 könnte es noch zu Änderungen kommen.

Das Finanzministerium verteidigte den Schritt und sagte, die krisenbedingten Spitzenwerte bei den Erdgaspreisen seien inzwischen abgeklungen. Es sollten auch „öffentliche Haushaltsräume“ geschaffen werden.

Die Koalition debattiert seit Wochen darüber, wie sie angesichts der im internationalen Vergleich hohen Energiepreise den Druck auf die Unternehmen verringern kann. Die Rede ist von Industriestrompreisen für besonders energieintensive Betriebe oder von Senkungen der Stromsteuer – beides würde Milliarden kosten. Auch die Weigerung der FDP, dem WSF eine Finanzierung zu ermöglichen, beruhte auf verfassungsrechtlichen Gründen.

Die Fraktionen von Grünen und SPD wollen die ungenutzte Kreditkompetenz des WSF zur Finanzierung von Industriestrompreisen nutzen. Nach Angaben des Wirtschaftsministeriums wurde die Erdgaspreisbremse Mitte des Jahres genehmigt und im September bisher rund 9,6 Milliarden Euro ausgezahlt. Bis zum 22. September hatte die Strompreisbremsung rund 10,8 Milliarden Euro gekostet. Auch die strikte Weigerung der LDP, das WSF zu öffnen, beruhte auf verfassungsrechtlichen Gründen.

Ende der Energiepreisbremse

Die Energiepreisbremse läuft am 31. Dezember 2023 aus und wird bis zum Höchstzeitraum 30. April verlängert, das Gesetz sieht jedoch das Jahr 2024 vor. Dafür machten sich Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und Lindner stark. Das Wirtschaftsministerium sagte, es diskutiere eine Verlängerung mit der Europäischen Kommission. „Wenn die Preise nicht so stark steigen, braucht man sie nicht. Sollten die Preise aber doch steigen, gelten auch im nächsten Winter Schutzmaßnahmen, da dieser Winter von der Bundesnetzagentur noch als kritisch eingestuft wird.“

Andreae sagte: „Nach dem schwierigen Winter im letzten Jahr ist es wichtig, den Energiekunden ein Signal zu senden, dass die Energiepreise stabil und sicher sind“, sagte Andrea. Wenn die vorübergehende Mehrwertsteuersenkung auf Gas und Wärme am 31. März umgesetzt wird, 2024 Funktioniert am besten, wenn es früher ausläuft und mit einem Rückgang der Energiepreise zusammenfällt. Entscheidungen müssen schnell getroffen werden.

Kommentare

Aktuelles