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Endgültig kein Strom mehr in Lichtenberger Trailerpark

Strom
Der eingeschaltete Schutzschalter einer Mehrfachsteckdose leuchtet rot.

In einem umstrittenen Trailerpark am Hönower Wiesenweg im Berliner Bezirk Lichtenberg haben zahlreiche Bewohner nun endgültig keinen Strom mehr. Die Energieversorgung sei wegen eines völlig überlasteten und überhitzten Stromkastens abgeschaltet worden, sagte der zuständige Bezirksstadtrat Kevin Hönicke (SPD) am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. Ein Gutachter habe diesen Schritt aus Sicherheitsgründen dringend empfohlen. Schon vor rund zwei Wochen hatte der Netzbetreiber laut Hönicke etwa drei Vierteln der Bewohner den Strom gekappt, weil diese ihn illegal abgezapft hätten.

In dem Trailerpark eines privaten Eigentümers, der aus Sicht des Bezirkes rechtswidrig betrieben wird, sind nach Angaben Hönickes rund 220 Bewohner offiziell gemeldet. Darunter seien auch gut ein Dutzend Kinder und Jugendliche. Wie viele Menschen sich dort genau aufhalten, sei aber unklar.

Um die Anlage, auf der sich Wohnwagen und Wohncontainer befinden, gibt es seit Jahren Streit zwischen Betreiber und Bezirk, der auch Gerichte beschäftigte. Laut Hönicke liegt seit Juni eine gerichtliche «Nutzungsuntersagung» vor. Mit dem Betreiber sei vereinbart, den Trailerpark bis kommendes Jahr zu räumen. Statt dem Folge zu leisten, laufe jedoch die Vermietung weiter. Hönicke zufolge kosten Unterkünfte, die nur wenige Quadratmeter umfassen, etwa 500 Euro Miete im Monat. Zum Teil zahlen Sozialamt oder Jobcenter die Miete – und unterstützen damit praktisch das unerlaubte Geschäftsmodell.

Nach den Worten Hönickes bietet der Bezirk Bewohnern schon seit längerem Ersatzwohnraum etwa in Hotels, Hostels oder Notunterkünften an. Das gelte in der neuen Situation umso mehr, schließlich bedeute kein Strom, dass es keine Kochmöglichkeiten oder kein Warmwasser mehr gebe. Viele Menschen hätten das Angebot in der Vergangenheit jedoch nicht angenommen, so der Bezirksstadtrat. Eine Schwierigkeit dabei sei auch, dass etliche Bewohner Tiere hätten, darunter Kampfhunde. Er appellierte zugleich an den Betreiber, in dem Trailerpark für menschenwürdige Verhältnisse zu sorgen.

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