zum Inhalt
2024DeutschlandDFBEMFußballKatarnationalmannschaftTeamWM

EM 2024 Nachwuchs: Müller will reden, frisch bleiben

Manuel Neuer sieht aus wie der Weihnachtsmann mit seiner roten Mütze. Bei seiner traurigen Rückkehr aus Katar am Flughafen München hinterließ er statt des goldenen WM-Pokals und anderer Geschenke und Wertgegenstände in seiner Sporttasche der Größe 1 – symbolisch – viele Fragen und Fragezeichen. Thomas Müller rief den Wartenden zu: “Mir geht es gut”.

Angesichts der allgemeinen Stimmung im deutschen Fußball nach dem WM-K.o. sollte es so sein. Der Enthusiasmus der Nationalmannschaft ist vielleicht übertrieben. Und auch die Zukunft von Bundestrainer Hansi Flick und dem viel gescholtenen DFB-Präsidenten Oliver Bierhoff ist eine Frage, mit welchen Spielern künftig umgegangen werden kann. In 18 Monaten wird die Europameisterschaft zu Hause ausgetragen.

Die Familie Mueller hat wichtige Adventsverhandlungen zu führen, nachdem die Heimmannschaft vorzeitig aus Katar zurückgekehrt ist. Thomas Müller wird seine Frau Lisa bitten, genau zuzuhören und ihre Meinung zu äußern. Das ist eine sehr wichtige Fußballfrage. Müller hielt nach dem 4:2-Sieg gegen Costa Rica eine emotionale Abschiedsrede vor den Fans. “Ich habe es mit Liebe gemacht. Da können Sie sicher sein. Ich muss mir erst alles andere ansehen”, sagte Muller im Al-Chaur-Stadion.

Müllers Abgang kommt nicht überraschend

Neuers Spitzenklasse würde gerne im Nationaltrikot weiterspielen, wenn er “zu Recht eingeladen” wird, wie er betont. Der Bayern-Profi, bereits WM-Rekordtorhüter, wird 38 Jahre alt, wenn er im Sommer 2024 bei der EM zu Hause spielt. Die Weiterführung Neuers nach über 13 Jahren und 117 Länderspielen wird natürlich auch davon abhängen, ob Flick nach der Ankündigung eines Krisentreffens mit DFB-Boss Neuendorf weitermachen darf.

Der neue Bundestrainer kann sich auf einen konsequenten Neuanfang verlassen. In den drei Gruppenspielen gegen Japan (1:2), Spanien (1:1) und Costa Rica setzte Flick insgesamt 20 der 26 verfügbaren Spieler ein. An Baustellen mangelt es dem DFB-Chefcoach, egal ob Flick oder Mr. X, jedenfalls nicht, wenn im März das erste Heimspiel ansteht (bei geöffneten Gegnern und Austragungsorten). Veranschaulicht wird dies mit Übersichten und individuellen Details für jeden Teambereich.

Torhüter:

Das Ende von Neuers (36) DFB-Karriere wird ein Wendepunkt. Doch der Nachfolger steht bereit. Marc-André ter Stegen (30) und Kevin Trapp (32) haben internationales Format. Ter Stegen könnte von der Rolle des ewigen Kronprinzen zurücktreten. Im Inland wird er 32 Jahre alt – nur ein Jahr älter als Oliver Kahn, der im Jahr 2000 sein Turnierdebüt gab. Hier ist das Problem: Wegen Neuers langjähriger Dominanz hat kein Torhüter unter 30 international gespielt. Alexander Nübel (26) wartet in Monaco auf seine Chance.

Außenverteidiger:

Das Problem. Auf der rechten Seite hat Flick in den drei Spielen von Katar vier verschiedene Spieler eingesetzt. Keine Lösung ist perfekt. Auf der linken Seite spielte David Laum (24) knapp 270 Minuten – auch wegen fehlender Ersatzspieler. Deutschland ist auf höchstem Niveau auf keiner Seite wettbewerbsfähig. Das machte Flick auch nach der WM deutlich.

Innenverteidiger:

Antonio Rüdiger (29) und Niklas Süle (27) waren weit von ihrer Bestform entfernt. Aber Sie werden immer noch die erste Wahl sein. Der verlässliche Freiburger Matthias Ginter ist erst 28 Jahre alt und hat bei seinem dritten Weltcup-Debüt erst ein kurzes Debüt gegeben. Aber Flick ist nicht wirklich auf ihn angewiesen. Nico Schlotterbeck (23) braucht noch jahrelanges Training bei Borussia Dortmund. Mit Armel Bella Kotchap (20) gibt es ein vielversprechendes Talent als WM-Lehrling. Trotz des Scheiterns dürfte die Berufung für Mats Hummels (32) nun Fußball-Geschichte sein.

Defensives Mittelfeld:

Flick kann mit Joshua Kimmich (27), Leon Goretzka (27) und Il Kai Gündogan (32) nicht auf zwei Kandidaten beschränkt werden. Ein WM-Duell könnte später geklärt werden, wenn Gündogan seine DFB-Karriere beendet. Kimmich und Goretzka, Anführer des unglücklichen Jahrgangs 95/96, müssen nun mehr Verantwortung übernehmen. Allzu viele Spielchancen hat das Bayern-Duo nicht mehr.

Mittelfeldangriff:

Eldorado – und Jamal Musiala (19), ein Dribbler mit Weltstar-Potenzial. Auch Bayer Leverkusens Florian Werz (19) hat nach einer schweren Knieverletzung einen ähnlichen Spielertyp zurück. Leroy Sané (26) und Serge Gnabry (27) gehören zu den Jahren, die Kimmich und Goretzka brauchen. Havertz, 23, ist eine junge, aber erfahrene Option. Der blitzschnelle Karim Adeyemi (20) durfte sich das Spiel in Katar anschauen.

Mittelstürmer:

Die Nummer 9 existiert noch. Der Name ist Niclas Füllkrug (29). Der gebürtige Bremer hat die Chance, seine DFB-Karriere fortzusetzen. WM-Zuschauer Timo Werner (26) kehrt nach einer Sprunggelenksverletzung zurück. Nach der Vorrunde sprach Flick über Deutschlands Stürmermangel. Schließlich ist Youssoufa Moukoko (18) ein Versprechen.

Kommentare

Aktuelles