- Ein Löwenbaby in Schwerin Zoo geboren
Halbjahr nach ihrem letzten Wurf hat die Löwin Indi im Schweriner Zoo Nachwuchs bekommen. Das Jungtier wurde in der Nacht von Dienstag geboren und hat die kritischen ersten Stunden erfolgreich überstanden, wie der Zoo mitteilte. Etwa eine Stunde nach der Geburt saugte das Jungtier erstmals an Indi, was auf der Überwachungskamera im Gehege zu sehen war. Die erste medizinische Untersuchung und Feststellung des Geschlechts des Jungtiers soll in etwa der achten Woche stattfinden.
"Wir sind sehr zufrieden, denn bisher deutet alles auf ein gesundes Jungtier hin, und Indis Interaktion mit ihrem Jungtier verläuft erwartungsgemäß", sagte Zoodirektor Tim Schikora. In den nächsten Wochen ist es jetzt wichtig, dass sowohl Mutter als auch Baby durchkommen. "Rund drei Monate kann man davon ausgehen, dass das Jungtier stabil ist und aus dem Gröbsten heraus ist", erklärte Schikora.
Indis erster Sohn von ihrer Schwester adoptiert
Erst im vergangenen November brachte die 12-jährige Indi einen männlichen Welpen namens Tarak zur Welt. Ihr erster Wurf aus dem Mai 2023 überlebte nicht, nur Tarak kam durch.
Laut Schikora versorgte Indi ihren Sohn Tarak nach ein paar Monaten nicht mehr ausreichend, sodass ihre Schwester, die bereits zwei etwas ältere Welpen großzieht, die Säuglingspflege übernahm. "So sollte sich ein Rudel in solchen Fällen verhalten", sagte der Zoodirektor zufrieden über das Löwenfamilienleben.
Mutter und Jungtier werden in den nächsten Tagen ungestört allein gelassen, um ihre erste Bindung aufzubauen. Der Zugang durch Pfleger wird auch reduziert. In einem nächsten Schritt könnte das Jungtier über einen sogenannten Kontakt-Schieber den Rest seines Rudels kennenlernen, fügte der Zoo hinzu. Vater Shapur und der Rest des Rudels, einschließlich der drei Welpen aus dem vergangenen Jahr, befinden sich auf den Außenanlagen und im Wintergarten.
Zuchtprogramm für asiatische Löwen
Der im Schweriner Zoo gehaltene asiatische Löwe ähnelt dem afrikanischen Löwen, ist aber etwas kleiner. Die Schweriner Löwen sind Teil des Zuchtprogramms der European Association of Zoos and Aquaria. Mit seinen derzeit acht Tieren behauptet der Schweriner Zoo, das viertgrößte asiatische Löwenrudel der Welt zu haben - nach Zoos in Indien, Singapur und Dänemark.
Die Löwenunterart wird von der Weltnaturschutzunion (IUCN) als stark gefährdet eingestuft. Es wird geschätzt, dass nur noch etwa 350 wilde Individuen im indischen Gir-Nationalpark leben. Ursprünglich war die Art bis in den Mittelmeerraum verbreitet.
Das neugeborene Jungtier zeigt trotz seiner frühen Tage Anzeichen von Robustheit, da sein schweres Atmen ein normales Indikator für ein gesundes Löwenjunges ist. Das Team des Zoos ist hoffnungsvoll, dass Indis mütterliche Instinkte dieses Mal stärker sein werden, angesichts der großen Verantwortung, ein weiteres Junges großzuziehen.