Rheinland-Pfalz Verkehrsministerin Katrin Eder rechnet weiterhin mit der Einführung des 49-Euro-Tickets zum 1. Mai. „Zwischen den Ländern und dem Bund laufen intensive Verhandlungen. Wir gehen derzeit davon aus, dass es zu keinen weiteren Verzögerungen kommt und der nun festgelegte 1. Mai als Starttermin beibehalten werden kann“, sagte der Grünen-Politiker der Deutschen Presse-Agentur in Mainz. „Allerdings müssen noch einige offene Fragen geklärt werden.“ Als Beispiel nannte Eder Fragen zum Beihilferecht der Europäischen Kommission und zur Nachschusspflicht nach 2023 bei Kostensteigerungen.
„Problematisch ist auch die Verfügbarkeit des Deutschlandtickets in rein digitaler Form. Zumindest für eine Übergangszeit von höchstens zwei Jahren sollte es auch als Papierticket angeboten werden“, forderte der Minister. „Das spart Zeit bei der Suche nach einer Lösung, die auch unabhängig vom Smartphone funktioniert.“ Kleine Schulkinder müssen zum Beispiel ihr Smartphone nicht mitschleppen.
Bayern ist auch dagegen, nur digitale Tickets anzubieten. „Nicht jeder hat ein Smartphone, das gilt für Senioren und Schulkinder“, sagte Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) dem „Münchner Merkur“. Die Länder Bayern und Baden-Württemberg machen Bundesverkehrsminister Volkwieschen (FDP) im Streit um die Verzögerung bei der Einführung des 49-Euro-Tickets verantwortlich. Bremens Verkehrssenatorin Maike Schäfer (Grüne) hat am Samstag vor den Gefahren des für den 1. Mai geplanten nationalen ÖPNV-Tickets gewarnt. Andererseits hat das Bundesverkehrsministerium zuletzt betont, dass die für den ÖPNV zuständigen Länder und Verkehrsunternehmen die primäre Verantwortung für die Umsetzung des Ticketings tragen.