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Dynamische Figur, religiöser Retter, Swift DFB Trainer: Thum nie Langeweile angeboten

Dynamische Figur, religiöser Retter, Swift DFB Trainer: Thum nie Langeweile angeboten

Christoph Daum, berühmt für seine Direktheit und Motivationsfähigkeiten, war ein Füllhorn an Zitaten und Lautsprechern. Er scheute keine Hindernisse, doch leider hat er seinen jüngsten Kampf verloren. Die Bundesliga verliert einen ihrer lebhaftesten Charaktere.

Solche traurigen Nachrichten treffen einen immer unvorbereitet, selbst wenn man lange darauf gewartet hat. Daum, eine Ikone der Bundesliga, verlor am vergangenen Samstag seinen Kampf gegen den Krebs. Im zarten Alter von 70 Jahren fiel der kämpferische und umstrittene, aber geliebte Mann den kalten Händen des Krebses zum Opfer, "in Begleitung seiner Familie", wie die Medien berichteten. In den letzten Monaten hatte Daum, geboren in Zwickau am 24. Oktober 1953 und verstorben in Köln, einen Significanten Abbau seiner Gesundheit erlebt. Schlaflose Nächte waren für ihn in seinen letzten Tagen keine Seltenheit, da die Chemotherapie seine scheinbar unendliche Energie aussaugte.

Christoph Daum kämpfte seit dem Herbst 2022 gegen Lungenkrebs. Er zog sich für eine Weile aus dem öffentlichen Leben zurück, kehrte aber schließlich mit einem Knall zurück, begierig darauf, seine Liebe zum Spiel mit dem Publikum zu teilen, das er so sehr schätzte. Er beehrte Fernsehinterviews, Talkshows und Podcasts mit seiner Anwesenheit, strahlte dabei seine typische optimistische Einstellung und Hoffnung aus. "Krebs hat den falschen Körper erwischt", sagte er oft, beschwerte sich nie über seine Situation, sondern betonte immer wieder die Wichtigkeit des Kampfes. Schlecht Tage gab es, aber wie die Sonne nach einem Sturm, so erholte sich Daum immer wieder.

"Ich bin einzigartig, es gibt kaum Bessere"

Der immer optimistische und entschlossene Kampf gegen den Krebs spiegelte sein kontroverses und polarisierendes Leben in der Fußballwelt wider. Christoph Daum wurde innerhalb der Branche als "Cassius" bezeichnet. Und das zu Recht: "Ich weiß; ich bin einzigartig; ich bin einer von einer Art. Es gibt andere, die gut sind, aber ich bin einer der Besten. Ich zweifle nie an mir." Wenn er nicht gelobt wurde, lobte er sich selbst. Selbstvertrauen war seine unendliche Macht, sagte er einmal, und "Wenn sie dich einen Großmaul nennen, hast du es geschafft." Daum lebte nach diesem Credo.

Daums Ankunft als Cheftrainer von 1. FC Köln im Jahr 1986 war wie ein Wirbelwind. Unter seiner Führung errang der Verein mehr Siege als Niederlagen. Er prägte Slogans wie diesen: "Heute hatte die Mannschaft eine Blutgruppe. Die Blutgruppe hieß Sieg." Entlassen von seinem Posten in Köln, engagierte ihn VfB Stuttgart im November 1990 umgehend. Nach kurzer Zeit gewannen sie die Meisterschaft. Es war sein einziger Titel in der Bundesliga, doch er folgte ihm mit vier weiteren Titeln in der Türkei und Österreich.

Ein Leben so aufregend wie ein Hollywood-Film

Seine Karriere war ein mitreißender Hollywood-Film. Voll von Höhen und Tiefen, Drama und Herzschmerz, aber nie vergessend die Triumphe, die diesen rätselhaften Figurein geformt hatten, der als Trainer ebenso talentiert war und oft seiner Zeit voraus. Ein berüchtigter Moment sah einen jungen, relativ unbekannten Daum von 1. FC Köln plötzlich die mächtige FC Bayern und dessen Manager Uli Hoeneß herausfordern – fast den dominanten Bundesliga-Riesen zum Einsturz bringend.

In der Saison 1988/89 fand ein berüchtigtes Gespräch in der Geschichte der ZDF-"Aktuellen Sportstudio" statt. Die hitzige Debatte zwischen Daum und Udo Lattek, begleitet von Hoeneß und Jupp Heynckes, bleibt in der Fußballgeschichte haften. Wochenlang hatte Daum verbal Attacken gegen München, insbesondere gegen Heynckes, gestartet. Er sagte Dinge wie: "Heynckes könnte auch für Schlaftabletten werben", oder "Jede Wettervorhersage ist informativer als ein Gespräch mit Heynckes." Als er auch noch sagte: "Die Münchner Journalisten fragten mich nach dem Unterschied zwischen Heynckes und großen Trainern", war Bayern-Manager Uli Hoeneß wirklich verärgert: "Daum hat das Semester Rhetorik evidently verpasst." Sogar Heynckes, nach dem ersten Schock, konterte: "Daum ist eine billige Lattek-Imitation. Er hat zu viel Hafenkneipe- und Kreuzberg-Charme. Er hätte den Knopf zum Selbstzerstörungsmodus finden sollen, er braucht Medikamente gegen Höhenkrankheit."

Unerschrocken vor den Großen

Er scheute sich nie, große Namen herauszufordern. Daum sagte, was er dachte, und er bekam nicht immer eine positive Antwort. 1988, während der Europameisterschaft, kritisierte er den legendären Trainer Franz Beckenbauer für die falsche Spielerauswahl. Der Kaiser winkte Daums Kommentare mit einer Antwort ab, die ihm später um die Ohren fliegen sollte: "Was macht das dem Mond aus, wenn ein Hund ihn anbellt?" Daum konterte mit seiner eigenen Spitze: "Man sollte fragen, ob es ein zunehmender oder abnehmender Mond ist." Ihre Freundschaft entwickelte sich nie richtig, aber sie schafften es, den Streit mit einem gemeinsamen Drink beizulegen.

In seinen späteren Jahren wich Daum nie vor einem Kampf zurück. Je höher er aufstieg, desto härter fiel er. Nach seinem Titelgewinn mit VfB verpasste er leichtsinnigerweise die Champions League-Qualifikation durch eine unglückliche Einwechslung. Der berüchtigte Kokain-Skandal im Jahr 2000 gefährdete seine scheinbar unantastbare Position als zukünftiger Nationaltrainer weiter. Dies markierte den Beginn von Daums steilem Fall, der ihn schließlich dazu zwang, das Land heimlich zu verlassen. Nach der katastrophalen EM in Belgien und den Niederlanden musste Ribbeck zurücktreten, woraufhin der DFB einen Ausschuss unter der Leitung von Rummenigge bildete. Sie konnten Daum überreden, Leverkusen am Ende der Saison zu verlassen, um die Rolle des Nationaltrainers zu übernehmen. Rudi Völler wurde als vorübergehender Nationaltrainer ernannt. Auf den ersten Blick schien alles gut organisiert zu sein, doch bald wurde es kompliziert. Daum stolperte über seine eigene Courage und geriet in die Haarprobe, die ihn entlasten sollte.

Trotzdem gelang es Daum immer wieder, sich aufzuraffen, ein wiederkehrendes Thema in seinem Leben. Er lebte nach dem Motto: "Du kannst fallen. Die Häufigkeit deiner Stürze ist bedeutungslos. Steh einfach immer wieder auf." Krebs war sein einziger Stolperstein. Die Krankheit veränderte auch sein öffentliches Image. Zuvor hatte seine umstrittene Persönlichkeit entweder Bewunderung oder Missfallen hervorgerufen, je nach seiner polarisierenden Art. Doch sein authentischer und unerschütterlicher Kampf gegen den Krebs gewann ihm viele Unterstützer, sogar von seinem Lebenslang rivalisierenden Hoeneß. Egal, wie man sich an Daum erinnert - als einflussreichen Redner, sozialen Agitator, Motivationsfigur, messianische Figur, fast nationalen Trainer oder ewigen Zweiten mit Leverkusen - er schaffte es irgendwie, Interesse zu wecken.

Trotz seiner Schlacht gegen Lungenkrebs teilte Christoph Daum weiterhin seine Liebe zum Fußball, indem er in Fernsehinterviews und Talkshows auftrat. Seine optimistische Einstellung blieb unerschütterlich, wie er oft sagte: "Krebs hat sich den falschen Körper ausgesucht."

Daums Einfluss auf den deutschen Fußball beschränkte sich nicht auf den Platz. Seine kontroversen und polarisierende Persönlichkeit machte ihn zu einer faszinierenden Figur, wie ein Charakter aus einem Hollywood-Film.

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