Sächsischer Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) sieht einen weiteren Schritt in Richtung einer eigenständigeren Halbleiterproduktion in Europa. Dulig erklärte am Dienstag in Dresden, der Beschluss der EU-Industriekommission zum EU-Chipgesetz sei ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur nachhaltigen Weiterentwicklung der EU-Halbleiterstrategie. Das europäische Chipgesetz zielt darauf ab, den Marktanteil der EU an der weltweiten Chipproduktion von derzeit etwa 10 Prozent bis 2030 zu verdoppeln und ihre Unabhängigkeit von asiatischen und US-amerikanischen Chipmärkten zu stärken.
Dulig nutzte diese Gelegenheit, um vorzuschlagen, dass die Kapazitäten der sächsischen Mikroelektronik und die gesamte ostdeutsche industrielle und technologische Basis ins Spiel kommen. “Unsere Fortschritte im Osten können Europa zu mehr technologischer Souveränität verhelfen”, sagte der Minister entschieden. Jeder dritte in Europa produzierte Chip stammt von „Silicon Saxony“, das mehr als 70.000 Mitarbeiter beschäftigt. Spätestens die coronabedingte Chipknappheit zeigte, dass die Industrie Halbleiter aus Europa brauchte.
«Nach der Ansiedlung von Bosch in Dresden sind bereits weitere Großprojekte angelaufen. Infineon will 5 Milliarden Euro in den Ausbau des Werks Dresden investieren und rund 1.000 zusätzliche Arbeitsplätze schaffen. Mit Intels Ansiedlungsplänen in Magdeburg wird ein multinationaler ostdeutscher Chip-Cluster entstehen, der der europäischen Halbleiterindustrie einen massiven Schub geben wird», betont Dulig.