Union Berlin hat dank Stürmer Jordan Siebatcheu seine makellose Bilanz in diesem Jahr ausgebaut und ist zumindest für gut 24 Stunden zurück an die Spitze der Bundesliga gesprungen. Das 2:1 (1:0) gegen den FSV Mainz 05 war für die Mannschaft von Trainer Urs Fischer der fünfte Sieg im fünften Pflichtspiel im Jahr 2023.
Durch den Erfolg am 19. Spieltag im ausverkauften Stadion An der Alten Försterei zogen die Köpenicker in der Tabelle am FC Bayern München vorbei, der am Sonntag (17.30 Uhr/DAZN) in Wolfsburg antritt.
Vor 22.012 Zuschauern und Zuschauerinnen brachte Kevin Behrens die Gastgeber in Führung (32. Minute.). Ex-Unioner Marcus Ingvartsen glich für die Gäste von Trainer Bo Svensson per Handelfmeter aus (79.), ehe Siebatcheu mit seinem ersten Tor seit September für den Sieg der Berliner sorgte (84.).
In der Alten Försterei sind die Eisernen, die die Tabelle in der Hinrunde lange anführten, nun seit 15 Ligaspielen ungeschlagen. Mit dem Sieg stellten sie zudem ihre Bestmarke von vier aufeinanderfolgenden Siegen in der Bundesliga ein. Nach zwei Englischen Wochen können die Köpenicker etwas durchschnaufen, bevor es am kommenden Samstag (18.30 Uhr/Sky) zum Topspiel nach Leipzig geht. Am folgenden Donnerstag reist die Mannschaft zum Hinspiel in der K.o.-Runde der Europa League zu Ajax Amsterdam (18.45 Uhr/RTL+).
Die Gäste aus Rheinhessen bleiben durch die Niederlage mit 23 Punkten im unteren Mittelfeld der Tabelle. Aus den ersten vier Ligaspielen des Jahres haben die Mainzer vier Punkte geholt. Am kommenden Wochenende empfängt das Team den direkten Konkurrenten FC Augsburg (Samstag, 15.30 Uhr/Sky).
Nach der Aufregung um den geplatzten Isco-Transfer und das Weiterkommen gegen Wolfsburg nahm Fischer erwartbare Änderung an seiner Startelf vor. Behrens, Sieg-Torschütze am Dienstag, ersetzte Siebatcheu. Kapitän Christopher Trimmel und Jérôme Roussillon begannen außen.
Svensson durfte nach seiner aufsehenerregenden Roten Karte unter der Woche gegen die Bayern (0:4) im Pokal an der Seitenlinie stehen. Seine Sperre gilt nur für den Cup Wettbewerb. Die Angreifer Karim Onisiwo und Jae-sung Lee, die gegen Bayern noch krankheitsbedingt zunächst auf der Bank gesessen hatten, liefen wieder von Beginn an auf.
Die Rheinhessen setzten auf Konter nach Ballsicherung durch ihren neuen Mittelstürmer Ludovic Ajorque. Der 28 Jahre alte Franzose wusste die Hausherren mit seiner Physis durchaus zu beschäftigen, tauchte auch mehrere Male gefährlich vor Union Keeper Frederik Rönnow auf. Der Däne klärte aber alle Versuche in Halbzeit eins. Insgesamt blieben die Mainzer zu ungefährlich.
Die Köpenicker kontrollierten das Spiel, hatten deutlich mehr Ballbesitz, kamen aber selbst nicht zu vielen Gelegenheiten. Roussillon (10.) und Rani Khedira (11.), in seinem 50. Bundesligaspiel für Union, scheiterten knapp. Nach einer schönen Seitenverlagerung über Khedira schlug Paul Seguin eine scharfe Flanke von der rechten Seite. Behrens schob zur verdienten Führung ein.
Die Gäste probierten etwas mehr. Unions Abwehr blieb aber überwiegend souverän. Große Torchancen blieben weiter rar. Dann bekam Seguin den Ball im Strafraum an die Hand. Nach Hinweis des Videoschiedsrichters entschied Florian Badstübner auf Strafstoß. Ingvartsen, von 2019 bis 2021 noch für die Eisernen tätig, verwandelte sicher. Im Getümmel kurz vor Schluss schaltete der eingewechselte Siebatcheu am schnellsten und traf aus kurzer Distanz.