Ein 30-jähriger Mann erschien wegen groß angelegten Drogenhandels vor Gericht. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann illegale Geschäfte mit einem Umsatz von über einer Million Euro vor. Laut Anklage soll der Mann im Großraum Berlin über den verschlüsselten Messenger-Dienst Encrochat mit Kokain, Amphetaminen und Marihuana im zweistelligen Kilogrammbereich gehandelt haben. Freigegebene Encrochat-Daten führten zu dem Verfahren, das am Mittwoch kurz vor dem ersten Prozesstag stehen soll.
Der 30-Jährige wurde zwischen Ende März und Anfang Juni 2020 in 14 Fällen angeklagt. Insgesamt erhielt der Mann laut Anklageschrift rund 1,1 Millionen Euro für seine Taten. In einem Fall organisierten er und mehrere Komplizen für mehr als eine halbe Million Euro den Transport von rund 160 Kilogramm Marihuana von Spanien nach Berlin.
Verschlüsselungssoftware galt ursprünglich als unzerbrechlich, was sie bei Kriminellen sehr beliebt machte. Dennoch gelang es der Polizei in Frankreich und den Niederlanden, die Software im Frühjahr 2020 zu knacken. Millionen geheimer Daten wurden gestohlen. Dies führte zu vielen Festnahmen in ganz Europa. Der Prozess gegen den 30-Jährigen wird voraussichtlich am 13. Januar fortgesetzt.