Rund 4,3 Millionen Wahlberechtigte können über den 21. Hessischen Landtag entscheiden. Anderthalb Wochen später, am 8. Oktober, wählen die Bayern auch ihr Parlament – zwei gleichzeitige Abstimmungen gelten als wichtiger Test für die bundespolitische Stimmung.
Die CDU regiert Hessen seit fast einem Vierteljahrhundert, und mit den Grünen war er fast ein Jahrzehnt lang relativ still, die meiste Zeit davon. CDU-Kanzler Boris Rein will das Wiesbadener Kanzleramt verteidigen. Der Spitzenkandidat der Grünen, Tarek Wazir, hofft, nach dem baden-württembergischen Winfried Kretschmann der zweite Kanzler der Partei zu werden. Nancy Faeser, die Spitzenkandidatin der Hessischen Sozialdemokratischen Partei, ist Bundesinnenministerin und reist häufig zwischen ihrem Heimatland und Berlin. Sie hofft, die erste Frau an der Spitze der hessischen Landesregierung zu werden.
21 politische Parteien oder Wählergruppen nehmen an Landtagswahlen teil. Derzeit drängen vier Fraktionen auf Oppositionssitze im Parlament: die Sozialdemokraten, die FDP, die Linken und die AfD. In den Umfragen liegt die CDU deutlich vorne. Auf der anderen Seite liefern sich Sozialdemokraten, Grüne und AfD ein enges Rennen. Umfragen zeigen, dass die Liberaldemokraten um eine Rückkehr in den Landtag bangen müssen. Für die Linke scheint die Situation ernster zu sein, die Zustimmung liegt bei etwa drei Prozent. Wahlumfragen spiegeln lediglich Meinungen zum Zeitpunkt der Befragung wider und stellen keine Vorhersagen über Wahlergebnisse dar.
Die laufende Legislaturperiode in Hessen endet am 17. Januar 2024. Das Bundesland in der Mitte Deutschlands hat mehr als sechs Millionen Einwohner.