Drach-Prozess: Ehemalige Mitangeklagte sagen erneut aus
Im Prozess gegen Reemtsmas Entführer Thomas Drach wird sein ehemaliger Mitangeklagter nun erneut Stellung beziehen. Dies bestätigte der Sprecher des Amtsgerichts Köln am Donnerstag auf Anfrage der Datenschutzbehörde. Der 55-jährige Niederländer wurde deshalb am 23. November als Zeuge geladen, sein Prozess wurde aus gesundheitlichen Gründen vom Drach-Prozess im Sommer getrennt. Daher stimmte das Gericht dem Beweisantrag der Verteidiger von Delage am Mittwoch zu. Dem Antrag zufolge hat der 55-Jährige die Möglichkeit, Drach zu entlasten.
Delacher wurde im Prozess wegen vier Überfällen auf Geldtransportfahrzeuge in Köln, Frankfurt am Main und Limburg, Hessen, angeklagt. Ihm wurde außerdem versuchter Mord vorgeworfen, weil er zwei Geldüberbringer erschossen hatte.
Die Staatsanwaltschaft beschuldigte den Niederländer der Verschwörung und Beihilfe zum Raubüberfall und er wurde im September als Zeuge geladen. Allerdings fand zu diesem Zeitpunkt keine Vernehmung statt, da seine Anwälte beklagten, dass für die Vorbereitung des Geständnisses zu wenig Zeit zur Verfügung stünde.
Der Prozess gegen Drudge, der sich faktisch in der Endphase befindet, dürfte nun noch länger dauern als erwartet: Nach Angaben eines Gerichtssprechers werden weitere Verhandlungstermine bis zum nächsten Jahr angesetzt. Ein Grund dafür ist, dass über mehrere von Delages Verteidigung beim Gericht eingereichte Anträge auf Schadensersatz noch nicht entschieden wurde.
Drage entführte Reemtsma, den Erben der Hamburger Tabakdynastie, 1996 und ließ ihn gegen Zahlung einer Gebühr frei. Lösegeld. Wegen der Tat zu 14,5 Jahren Gefängnis verurteilt.
Quelle: www.dpa.com