Die Zahl der noch offenen Ermittlungen bei der Staatsanwaltschaft Mecklenburg-Vorpommern ist nach Angaben des Deutschen Richterbundes innerhalb von zwei Jahren um fast ein Fünftel gestiegen. Unter Berufung auf eine Umfrage der Richter Zeitung unter Landesjustizministerien teilte die Anwaltskammer mit, dass zum 30. Juni 2021 die Ermittler 15.238 offene Fälle registriert hätten, zwei Jahre später sei die Zahl der offenen Fälle jedoch auf 18.015 gestiegen. Dies entspricht einer Steigerung von 18 %. Nach Angaben der Judges Association verzeichneten die Bundesstaaten einen durchschnittlichen Anstieg der anhängigen Fälle um 28 %.
„Bei uns steigen die Zahlen tatsächlich überall“, sagte Staatssprecher Martin Fiedler von der Staatsanwaltschaft Rostock. Stichtagsstatistiken können jedoch zu Verzerrungen führen. Die meisten Strafverfahren werden von der Polizei eingeleitet. Nach einiger Zeit werden die Papierakten bei den Staatsanwaltschaften in Schwerin, Rostock, Neubrandenburg oder Stralsund zentralisiert. Der Oberstaatsanwalt erklärte, dass sich die Aufnahme neuer Fälle verzögern könne, wenn die Behörden zu diesem Zeitpunkt unter Personalmangel stünden, um die Zahl der noch offenen Fälle am 30. Juni 2023 im Vergleich zur Frist 2022 zu verringern. Es gibt 19.159 offene Programme. „Wenn wir überall genug Personal hätten, hätten wir diese Verzerrung nicht“, sagte Federer. Einen konkreten Grund für den Anstieg der Fälle konnte er nicht nennen.
Sven Rebehn, Bundesgeschäftsführer des Richterbundes, erklärte, dass die Zahl der neuen Klagen im Jahr 2022 auf einen Rekordwert gestiegen sei und die Zahl der Fälle bundesweit über 5,2 Millionen liege. Dieser Aufwärtstrend hat sich auch in diesem Jahr fortgesetzt. „Angetrieben wurde diese Entwicklung durch eine Zunahme der Straftaten nach dem Aufenthaltsgesetz, eine Zunahme der Fälle im Bereich der Kinderpornografie sowie infolge der jüngsten Straferhöhungen bzw. Strafbarkeitserhöhungen bei Geldwäsche“, sagte Rebain. Den offiziellen Personalverhältnissen in den einzelnen Bundesstaaten zufolge mangelt es landesweit an 1.500 Anwälten in Staatsanwaltschaften und Strafgerichten.