Die Wohnungsproblematik ist für Studierende in Schleswig-Holstein noch brisanter geworden. Die Zahl der Bewerber um öffentlich geförderte Wohnheimplätze nimmt weiter zu, da sich viele Menschen die Anmietung von Wohnungen oder Wohngemeinschaften auf dem freien Markt nicht leisten können. Hier finden Sie einen Überblick über das Studierendenwerk. Insgesamt gingen bei uns 3.313 Bewerbungen für Wohnheime zum Wintersemester ein, einige davon starteten bereits im September. Das sind mehr als 300 mehr als um diese Zeit im letzten Jahr und ganze 500 mehr als vor zwei Jahren.
Derzeit stehen landesweit mehr als 1.500 Namen auf Wartelisten. In Kiel sind es 771, in Lübeck 564 und in Flensburg 209. Hyde (6) und Weddle (7) hatten viel kleinere Zahlen. „Die Situation ist noch angespannter geworden“, resümierte Studentenwerkssprecherin Kerstin Klostermann, „weil es insgesamt nicht genügend bezahlbaren Wohnraum für Studierende gibt.“ Die Mieten für Wohnungen und WGs auf dem offenen Wohnungsmarkt seien deutlich gestiegen. Hinzu kommt die Inflation. „Die finanzielle Situation der Studierenden hat sich verschlechtert und sie sind mehr denn je auf günstige Unterkünfte angewiesen“, erklärt Klostermann.
Das Studentenwerk Schleswig-Holstein ist derzeit an 21 Standorten im ganzen Land vertreten. Insgesamt gibt es 3.175 Plätze in den Wohnheimen verfügbar. In diesem Jahr wird es 46 weitere Plätze im neuen Wohnheim in Kiel und 159 weitere auf dem Campus Flensburg geben. Klosterman sagte, die Situation zeige deutlich, wie wichtig der Bau neuer Studentenwohnungen sei. „Hier sind neben Studentenwerken auch Städte, Länder und Universitäten gefragt, zusammenzuarbeiten, um diesen dringend benötigten Wohnraum zu schaffen.“
Im Vergleich zum Rest des Landes gibt es im Norden relativ wenige Studierende Bisher sind die Sozialwohnungsplätze nach Angaben des Studierendenwerks zu 6,3 % belegt, im Bundesdurchschnitt sind es 10 %. Das Studentenwerk Schleswig-Holstein beschäftigt 560 Mitarbeiter und betreut bundesweit 10 Hochschulen und rund 59.000 Studierende.