Die Verbraucher in Deutschland geben weniger für Computer- und Videospiele aus
Zum ersten Mal seit langem haben Verbraucher in Deutschland weniger Geld für Computer- und Videospiele sowie verwandte Hardware ausgegeben. Im ersten Halbjahr 2024 lag der Umsatz für Spiele in Deutschland bei rund 4,3 Milliarden Euro, sechs Prozent weniger als im Vorjahr, wie die Branchenvereinigung Game in Berlin mit Daten von Marktforschungsunternehmen GfK und data.ai bekanntgab. Die Statistiken der Vereinigung reichen bis 2014 zurück - es gab in dieser Zeit keinen Rückgang. Der letzte Rückgang in der Wachstumsbranche liegt mehr als zehn Jahre zurück.
Insbesondere die Nachfrage nach Hardware - wie Konsolen, Gaming-PCs und andere Zubehörteile - schwächelte. In diesem Bereich gab es einen Rückgang um 18 Prozent auf 1,18 Milliarden Euro. In Deutschland wurden im ersten Halbjahr 2024 mit Spielen 2,59 Milliarden Euro erwirtschaftet, vier Prozent weniger als zuvor. Dagegen setzten Online-Dienste für Gaming, die für vernetztes Spielen im Internet wichtig sind, ihre starke Wachstumsphase fort. Hier gab es einen Anstieg um 25 Prozent auf 0,52 Milliarden Euro.
Ein Grund für die jüngste Entwicklung war ein starker Vergleichszeitraum: Im ersten Halbjahr 2023 wurden viele Blockbuster-Spiele veröffentlicht, für die die Fans bereit waren, viel zu bezahlen. Im ersten Halbjahr 2024 wurden weniger große Spiele veröffentlicht. "Wir haben einen Wachstumsrückgang", sagt der Vorstandsvorsitzende der Vereinigung, Felix Falk. Dennoch ist er zuversichtlich, dass das Wachstum bald wieder einsetzen wird: "Der Spielemarkt wird nicht lange im Rückgang verharren."
Der Rückgang der Verbraucherausgaben für Computer- und Videospiele in Deutschland lässt sich teilweise auf eine geringere Nachfrage nach Hardware wie Konsolen und Gaming-PCs zurückführen. Trotz des Rückgangs der Verkäufe verzeichneten Online-Gaming-Dienste weiterhin ein starkes Wachstum, was auf eine Verschiebung der Konsumentenpräferenzen hinweist.