Die schmerzhafte Wahrheit über Weihnachten? Für diese Getränke nicht geeignet
Wie auch immer, Absinth, Wodka, Whiskey und Gin – deutsche Brennereien und Destillerien produzieren immer mehr Spirituosen, die früher aus fernen Ländern kamen. Ob und wie sie für Cocktails geeignet sind, konnte unser Autor in der Berliner Bar „Becketts Kopf“ testen. Sein Fazit: „Mischen ist möglich!“
Wenn das Problem des Reporters oft darin besteht, den Anfang der Geschichte zu finden, wird er mit dem Ende dieses Absatzes Schwierigkeiten haben. Timing ist im Umgang mit legalen Drogen und Alkohol immer eine Kunst. Während Ethanol vor aromatischer Vielfalt und faszinierenden Mischungserlebnissen explodiert, wird die Uhr mit jedem Schluck unübersichtlicher und der Wunsch, Forschung zu einer Lebensaufgabe zu machen, wird reizvoller.
Darüber hinaus war der Herr an der Theke genauso erfahren und geduldig wie Oliver Ebert, der die Bar „Becketts Kopf“ im Berliner Papelali betreibt. An einem Nachmittag vor Weihnachten kam er der Bitte nach, eine Reihe traditioneller Mixgetränke ausschließlich aus deutschen Zutaten zuzubereiten.
- Zwei „Dry Martinis“ mit Gin und Wermut, der dritte mit Wodka
- Ein „Manhattan“ aus Roggenwhisky und Absinth
- Ein „Straits Sling“ – eigentlich kein „Cocktail“, sondern ein „Longdrink“ oder „Highball“ – mit Gin, Kirsche und Kräuterlikör
- a – Passend zu dieser Zeit – „Corpse Reviver“ mit Gin und Absinth
- Als Barspezialität wird der „Von Ribbeck“ schließlich mit Roggenwhisky und Birnenschnaps kombiniert
„InSPIRITation“ kommt an die Mosel
Das Projekt, das in der Cocktailwelt eher ein Nischenprojekt ist, wurde von einem Weingut an der Mosel inspiriert. An einem verregneten Adventssonntag probierte der Reporter als Gast von Ernst Loosen verschiedene Rieslinge aus bester Herkunft, bis der Weinmogul eine Flasche hervorholte, die laut Moser für Ers Verhältnisse unglaublich bauchig ist: Auf der Außenseite befindet sich ein schönes Etikett mit bunte Pflanzen und Beifuß. Darin steckt ein Wein mit Alkohol und elf Pflanzenextrakten – die neue deutsche „Botanik“ – Glühwein aus dem „Ürziger Würzgarten“. Songson versprach: „Sogar die Zitronen gehören uns, Sie müssen sie probieren! Pur oder gemischt!“
Matsumoris Worte hallten in den Ohren der Reporter wider. Aber kann Mosel-Wermut als trockener „trockener Wermut“ verwendet werden? Wie der Wermut, der traditionell zum Mixen französischer, italienischer oder spanischer Cocktails verwendet wird? Die vielgepriesene „Restsüße“ der Moselweine zeigt sich auch im Roussin-Wermut – das Gegenteil von „trocken“.
Reporter wollten wissen, was los sei und nannten Oliver Ebert einen „Beckett-Kopf“, der es nicht mochte, lokale Zutaten zu rühren und zu schütteln, es aber liebte, sie in seiner Bar umrühren und schütteln zu lassen. Er ist außerdem Mitglied im „Freimeisterkollektiv“, einem exklusiven Zusammenschluss kleiner Spirituosenhersteller und -recycler, von denen es in Deutschland viele gibt. Sie einigten sich auf ein privates Barkeeper-Experiment – „zwei Stunden, und dann musste ich etwas essen gehen, bevor die zahlenden Gäste kamen“, betont Albert. Das Dilemma, pünktlich abzureisen, ist unvermeidlich.
Zunächst einmal empfiehlt es sich, diese klassische Blend-Tour nicht mit der italienischen Massenmarke „Martini“ zu verwechseln, die ebenfalls Absinth herstellt. Im Gegensatz dazu ist ein „Dry Martini“ ein Cocktail, der hauptsächlich aus Gin und einer kleinen Menge Wermut besteht – je weniger, desto trockener ist er. Diese Situation kann sogar dazu führen, dass Trockenheitsfetischisten nur den Schatten einer Flasche Absinth in ihr Glas lassen. Auch wer seinen Wein „süß“ mag, sollte deutschen Riesling-Wermut mit Vorsicht verwenden. Dies ist eine Vorwarnung! Oliver Ebert ist es gelungen, drei wunderschöne, aber zugleich sehr unterschiedliche Kombinationen zu kreieren.
Runde 1: Gin
1. Der erste verwendete Gin hieß „Djin“ und wurde in der Brennerei Heinz Eggert in der Lüneburger Heide hergestellt. Reporter haben diesen Gin-Brandy mitgenommen, und auch wenn der Name und die Toilettenweiße Flasche mit grünem Deckel etwas gewöhnungsbedürftig sind, hat dieser Gin-Brandy alles – im besten Sinne des Wortes: zart zitrisch, leicht pfeffrig und ätherisch. Mischen Sie den gekühlten Wein mit einer Prise Würzgarten-Wermut von Loosen (mindestens drei Teile Gin, bis zu einem Teil Würzgarten) und einer Prise Orangenbitter vom bayerischen Hersteller Bitter Truth, und Sie haben einen „trockenen Martini“ wie in eine Bar. Bücher wie geschrieben - enthalten nur Zutaten, deren Kombination noch niemandem aufgefallen ist. Wer tatsächlich eine Zitrone aus Deutschland in die Hände bekommt und das Öl aus der Schale auf die Oberfläche spritzt, hält ein besonderes Abendgetränk in den Händen – 100 % made in Germany!
2. Die Aromen des zweiten „Dry Martini“ waren „nicht klassisch“, wie Ebert betonte: Koriander, Lakritze, Kardamom, ein Hauch Koriander und Bitter. Dafür sorgt zum einen der außergewöhnliche „Niederrhein Gin“ (genannt „Attack“) aus der Brauerei Mühle 4, der Teil der Bar-Serie ist. Der vom Reporter entdeckte gleichnamige „Wermut“ wurde erneut untergemischt, und es war kalt. Produziert von Immich-Batterieberg, wird er auch mit Riesling gepaart, aber im Vergleich zum Gewürzhimmel von Loosen gibt es nur drei Kräuter: Weißdorn, Hagebutte und Wermut!
3. Für den dritten „Martini“ nahm Ebert die erste Kombination aus Djin- und Würzgarten-Wermut und fügte zwei weitere hinzu: Kartoffelbrand „Nicola“ vom Freimeister-Kollektiv und einen Tropfen Chinarinde – Trotz Klimawandel wächst Chinarinde noch nicht in Deutschland. Durch Schütteln (und eine Olive hinzufügen) wird daraus der legendäre James Bond Vesper Martini, den Autor Ian Fleming tatsächlich in Berlin von Han, dem Gründer der Rum Merchant Bar, serviert hat. Serviert von Hans August Schröder.Spätestens unter seinem Nachfolger Gregor Scholl erlangte es so große Berühmtheit wie „Vesper“, gehörte nun aber als „Institute for Advanced Drinking“ der Geschichte an.
Runde 2: „Manhattan“
Der „Manhattan“ ist einer der ältesten Cocktails der Welt, und das Rezept ist so vielfältig wie die Zutaten: verschiedene Whiskys, sogar Cognac, Absinth, Bitter und in unterschiedlichen Mengen. Albert wählte zu gleichen Teilen Roggenwhisky „094“ aus der Brennerei Rüdiger Sasse im Münsterland und roten Wermut. Der Reporter steuerte den „Ferdinand Red Vermouth“ vom Saarweingut Forstmeister Geltz Zilliken bei. Währenddessen rührte Ebert eine Kugel des neuen Bitterorangenlikörs von Spiritus Rex Malente (auch bekannt als „Triple Sec“) und einen Schuss „Bogart’s Bitter“ von Bitter Truth hinein. Der Reporter nahm einen Schluck, schwieg einen Moment und dankte dem Barkeeper: Die Nelken, der Zimt und der Sternanis im Triple Sec ließen das Getränk so angenehm wie Weihnachten schmecken. Ebert weist nüchtern darauf hin: „Wo Zimt und Anis wachsen, ist Weihnachten relativ unbekannt.“
Runde 3: „Strait Sling“
Diese ausgedehnte Mixtour mit „Soda“ (also Sprudelwasser) kommt aus Singapur, wo „The Straits“ ein Ortsname ist. Es ist auch als „Pink Singapore Sling“ bekannt. Der Reporter lobte den Gin „Ferdinand“ von Geltz Zilliken als Basislikör. Aus seiner Bar zaubert Ebert einen Kräuterlikör aus dem Kloster St. Ottilian in Oberbayern und einen Sauerkirschlikör aus der bayerischen Zote-Brennerei. Fügen Sie einen weiteren Schuss Bogart's Bitter von The Bitter Truth und eine hausgemachte Zitrone hinzu. Ob gerührt oder geschüttelt (vor Zugabe des CO2!) – die Schleudern schmecken erfrischend! Das ist eine tolle Strategie für den fünften Drink am Abend zuvor.
Runde 4: „Leichenauferstehung Nr. 2“
Zu diesem Zeitpunkt – mehr als zwei Stunden später knurrte der Magen des Barkeepers bereits – war es für den Reporter: ein Schuss Erweckung! Das ist „Corpse Resurrection No. 2“. Perfiderweise wird kein Red Bull oder Koffein hinzugefügt, sondern wieder ein kräftiger Gin: Diesmal ein „Schlossgin“ von Schloss Johannisberg, dem ältesten Rieslinghaus der Welt im Rheingau. Außerdem die gleichen Anteile des weißen „trockenen Wermuts“ von Geltz Zilliken, etwas weniger Bitterorangenlikör von Spiritus Rex und ein Löffel Absinth von Preußischer Schnaps. Wie ein Körpershake wird dieser Cocktail geschüttelt, um wach zu werden.
Letzte Runde: „Von Liebeck“
Oliver Ebert wollte essen und den Reportern entfliehen, bereitete aber auch schnell ein Familienrezept vor: „Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland“, ein Lied, das Brand gewidmet ist. Eine flüssige Ode an den Den-Burg-Dichter Theodore Fontana. Wenn er kein kultivierter Leibwächter ist! Dazu kombinierte er erneut Sass’s Roggenwhisky mit Halb-Williams-Birnenschnaps von der bayerischen Zotte und Sauersaft von Kogler (ein junger Sauerwein aus dem Rheingau – brrr!) und einem Löffel Blütenhonig gemischt mit etwas „Old Die Bitterkeit der Zeit aus der bitteren Wahrheit.
Später verschwand der Reporter in den Abend des Prenzlauer Bergs und ging in die Eckkneipe „Schusterjunge“, probierte ein Rinderbrötchen und war dort von der reichhaltigen Weinkarte überrascht. Mehr dazu bald!
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Quelle: www.ntv.de